- Die Form stimmt – zwei 2. Ränge bei der Tour de Suisse zeugen davon
- Die 14 km lange flache Strecke des Einzelzeitfahrens ist auf Küngs Können zugeschnitten
- Der verunglückte Angriff auf das Leadertrikot beim Giro 2016 ist längst abgehakt
Stefan Küng führt noch ein anderes gewichtiges Argument ins Feld. Auch es soll am Samstag bei der Ouvertüre der 104. Tour de France für den Neuling sprechen.
«Der Stolz des Landes fährt auf meinem Rücken mit», betont der 23-Jährige. Er verweist auf das Trikot des Schweizer Zeitfahrmeisters, das er vor rund einer Woche zum ersten Mal errungen hat.
In Düsseldorf sind beim Prolog auf einer 14 km langen Rollerstrecke erneut Küngs Fähigkeiten als Spezialist in der Prüfung gegen die Uhr gefragt.
Aus speziell kann sehr speziell werden
Es sei ein besonderer Zufall, dass er bei seiner ersten Teilnahme an der «grande boucle» mit diesem Shirt antreten dürfe. «Nun liegt es an mir, das Ganze noch spezieller zu machen», fordert der Thurgauer von sich selbst. Kann er die Erwartungen erfüllen, würde ein noch begehrenswerteres Trikot locken: das Maillot jaune.
Es gilt, die rohe Kraft auf den Boden zu bringen und das Maximum herauszupressen.
Schon im Mai 2016 war der frühere Weltmeister in der Einzelverfolgung auf bestem Weg, am Giro die Maglia rosa einzuheimsen. Doch mit dem grossen Ziel vor Augen stürzte Küng in Apeldoorn. Auch aus solchen Tiefschlägen lernte der BMC-Athlet und ist mittlerweile in der Lage, das Risiko besser zu dosieren.
So sagt Küng vor seiner grossen Herausforderung, dass alle Vorzeichen auf «Go!» seien. In seinen Worten ausgedrückt heisst das: «Es gilt, die rohe Kraft auf den Boden zu bringen und das Maximum herauszupressen.»
Diesmal ärgert Dennis Küng nicht
Unter den 197 weiteren Startern gilt Tony Martin als Top-Anwärter auf den Sieg. Der 32-jährige Deutsche ist 4-facher Weltmeister am Zeitfahren. Teamkollege Rohan Dennis dagegen, der Küng bei der Schweizer Landesrundfahrt in beiden Zeitfahren vor der Sonne stand, muss er nicht auf der Rechnung haben. Der Australier legt eine Pause ein.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 29.06.2017 22:15 Uhr