Der Rad-Frühling war geprägt durch das Team Quick-Step, das die Klassiker nach Belieben dominierte. Die Belgier konnten auf eine Vielzahl an Leadern zählen, von denen jeweils einer für den Sieg bereit war.
Favoriten-Quartett für jede Rundfahrt
In der Rundfahrten-Saison, die im Mai mit dem Giro so richtig begonnen hat, könnte nun das Team Movistar eine ähnliche Rolle spielen.
- Mit Nairo Quintana, Alejandro Valverde, Mikel Landa und Marc Soler verfügen die Spanier gleich über ein Quartett, das bei jeder Tour zu den Favoriten gehört.
- Soler (Paris-Nizza) sowie Valverde (Abu-Dhabi- und Katalonien-Rundfahrt) haben im Frühling schon zugeschlagen.
Bei der Tour de Suisse startet Movistar nun mit dem Leaderduo Quintana/Landa. Valverde hat seine Teilnahme kurzfristig wegen einer Erkältung abgesagt und will stattdessen ein kleineres Rennen bestreiten.
Somit werden an der Schweiz-Rundfahrt Quintana und Neuzuzug Landa schon einmal abstecken, wer denn an der Tour de France als potenzieller Leader Nummer 1 an den Start gehen wird.
Für Quintana spricht dabei die Erfahrung mit 3 Podestplätzen in Frankreich sowie Gesamtsiegen an Giro und Vuelta. Im letzten Jahr war der Kolumbianer an der TdF allerdings chancenlos und landete auf dem 12. Schlussrang.
Mikel Landa – endlich auf eigene Rechnung?
Landa dagegen, in den letzten beiden Jahren ein starker Helfer von Chris Froome bei Sky, könnte der kommende Mann sein. Im letzten Jahr musste er an der TdF am Izoard gar zurückgepfiffen werden, um die Position Froomes nicht zu gefährden. In Paris fehlte ihm am Ende 1 Sekunde fürs Podest, was bei Landa für gehörigen Frust sorgte. Nun möchte der 28-jährige Baske auch auf eigene Rechnung fahren können.
Bei der Tour de Suisse wird die Leaderfrage wohl leicht zu klären sein. An der Tour de France, wenn der unberechenbare Valverde sowie möglicherweise auch der aufstrebende Soler dazu kommen, könnte das Gerangel unübersichtlich werden. Und das Sprichwort mit den vielen Köchen trifft selten besser zu als im Radsport.
Sendebezug: Radio SRF 1, 07.06.2018, Bulletin von 18:45 Uhr