Corona machte das Phänomen der Ketchupflasche im Radsport möglich. Sehr lange kam gar nichts – und jetzt im Herbst kommt dafür alles auf einmal. Spätestens seit der Tour de France, die am 20. September zu Ende gegangen ist, und der folgenden Strassen-WM geht es Schlag auf Schlag.
Die drei Wochen seit dem Samstag, 3. Oktober, bringen diese volle Ladung:
- Die 103. Ausgabe des Giro d'Italia , der bis am 25. Oktober dauert.
- Die Vuelta , die sich sogar mit der Italien-Rundfahrt kreuzt. Sie wird bereits am 20. Oktober in Irun lanciert und führt über 18 Etappen.
- In der gleichen Zeitspanne stehen vom 4.10. bis 25.10. zusätzlich drei Radsport-Monumente auf dem Programm: Der bereits durchgeführte Eintages-Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich ( mit Sieger Primoz Roglic ) sowie die Flandern-Rundfahrt am 18.10. und Paris-Roubaix eine Woche später.
Der voll bepackte Kalender führt dazu, dass nicht nur eine ausgeklügelte Taktik in den Rennen gefragt ist, sondern bereits im Vorfeld bei der Planung. Es müssen Prioritäten gesetzt werden. Bei den Spitzenteams ist die Einteilung die Helferkräfte zentral.
Strapaziös, aber auch aussichtsreich
Die Flut an Rennen, die parallel stattfinden, sorgt zweifellos dafür, dass die Anwärter dünner gesät und die Chancen auf Tagessiege grösser sind. Entsprechend ist nicht wegzudiskutieren, dass es beim Giro und der Vuelta heuer einfacher sein dürfte, auf einer hügeligen Teilstrecke einen Etappenerfolg herauszufahren.
Doch umsonst gibt es auch in diesem verrückten Rad-Herbst nichts – dafür sind die Strapazen, denen die Fahrer ausgesetzt sind, deutlich zu hoch.