Für Jenny Rissveds hat sich auf der Lenzerheide ein Kreis geschlossen. Im Jahr 2016 hatte sie hier ihren ersten und bisher einzigen Weltcupsieg überhaupt gefeiert. Am Sonntag doppelte die 25-jährige Schwedin nach.
Vor zwei Jahren wollte ich nicht einmal mehr leben.
Was zwischen den beiden Weltcupsiegen liegt, sind nicht einfach nur 3 Jahre. Rissveds erlebte nach ihrem steilen Aufstieg, der in Rio im Olympiasieg gegipfelt hatte, einen tiefen Fall. Sie kämpfte mit Depressionen und entwickelte eine Essstörung, ehe sie der Verlust ihrer beiden Grossväter fast komplett aus der Bahn warf.
«Eine unglaubliche Reise»
Was folgte, war eine zweijährige Auszeit vom Spitzensport. Erst auf diese Saison hin ist Rissveds in den Weltcup zurückgekehrt. Nach dem Sieg am Sonntag unterhalb des Rothorns sprach sie im Siegerinterview offen über ihre schwierige Zeit.
«Vor zwei Jahren wollte ich nicht einmal mehr leben. Heute stehe ich hier und habe gewonnen. Ich kann gar nicht glauben, was für eine unglaubliche Reise ich dazwischen zurückgelegt habe», so die überwältigte Schwedin.
Ganz ohne Zwischenfall verlief das Rennen für Rissveds indes nicht. Bereits in der Startrunde kam sie in Führung liegend zu Fall, stieg aber sofort wieder auf ihr Bike.
Sendebezug: sportlive, SRF info, 11.08.2019, 11:10 Uhr