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Mit Peitsche misshandelt Springreiter Estermann wegen Tierquälerei verurteilt

Pferde mit einer Peitsche misshandelt: Paul Estermann wurde wegen mehrfacher vorsätzlicher Tierquälerei verurteilt.

Das Bezirksgericht Willisau hat den Springreiter Paul Estermann wegen mehrfacher vorsätzlichen Tierquälerei schuldig gesprochen. Der 56-Jährige habe zwei Pferde mit der Peitsche misshandelt, wie es in einer am Freitag veröffentlichten Kurzbegründung des Urteils hiess.

Bedingte Geldstrafe und Busse

Der Beschuldigte habe die körperliche Integrität und Würde der beiden Pferde je mehrfach verletzt, es liege eine mehrfache Tierquälerei vor, heisst es in der Kurzbegründung des Urteils. Estermann wird zu einer bedingten Geldstrafe von 100 Tagessätzen zu je 160 Franken und einer Busse von 4000 Franken verurteilt.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Beschuldigten vorgeworfen, er habe der Stute «Castelfield Eclipse» 2016 zwei Mal mit der Dressurpeitsche schmerzhafte und teilweise blutende Verletzungen zugeführt und den Wallach «Lord Pepsi» zwischen 2014 und 2017 mindestens drei Mal unnötig stark mit der Peitsche traktiert.

Berufung angemeldet

Der Verteidiger hat gegen das Urteil Berufung angemeldet. Er stellte die Zeugenaussagen sowie die Beweiskraft der Fotos in Frage. Sein Mandant könne als international erfolgreicher Springreiter mit Pferden umgehen. Estermann sei freizusprechen.

Für den schweizerischen Verband für Pferdesport gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung, da Estermann nicht rechtskräftig verurteilt ist. Erst wenn er vor Gericht schuldig gesprochen wird, würden Massnahmen geprüft.

Seit den Olympischen Spielen 2012 ist Estermann ein sicherer Wert in der Schweizer Springreiter-Equipe. An den Europameisterschaften im Jahr 2015 holte er die Bronzemedaille im Teamwettbewerb.

Sendebezug: SRF 4 News, 22.11.2019, 11 Uhr

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