Der Kilchberger Schwinget ist das unbestrittene Highlight der Saison. Am Fest, das alle sechs Jahre auf dem Gut «Uf Stocken» im zürcherischen Kilchberg stattfindet, nehmen nur die 60 besten Schwinger teil. Entsprechend prestigeträchtig ist der Festsieg. Gleichzeitig kommt es am Sonntag zur Revanche für das Eidgenössische vom Vorjahr.
Anfang September 2013 hatten die Berner Schwinger am ESAF in Burgdorf alle anderen in den Schatten gestellt. Matthias Sempach sicherte sich den Königstitel mit einem Sieg im Schlussgang gegen Verbandskollege Christian Stucki. Unter den besten 10 der Schlussrangliste reihten sich nicht weniger als 6 BKSV-Athleten ein.
Dominante Berner mit zahlreichen Favoriten
Eine ähnliche Dominanz der Berner ist auch am Sonntag in Kilchberg zu erwarten. Matthias Sempach und Co. agierten in dieser Saison noch überlegener als in den Vorjahren. Wo sie antraten, gab es für die anderen Verbände kaum eine Chance auf den Tagessieg.
Der BKSV stellt mit Schwingerkönig Matthias Sempach sowie Titelverteidiger Stucki auch am Kilchberger Schwinget die beiden Topfavoriten. Im starken 15-köpfigen Berner Aufgebot ist aber auch Florian Gnägi, Matthias Siegenthaler, Simon Anderegg, Matthias Glarner oder den beiden Routiniers Thomas Zaugg und Willy Graber einiges zuzutrauen.
NOSV hofft auf Bösch und Forrer
Von den anderen Teilverbänden werden am ehesten Daniel Bösch Chancen eingeräumt, die Berner Phalanx zu durchbrechen. Der Nordostschweizer belegt
im offiziellen Saison-Jahresranking hinter Sempach und Kilian Wenger, der in Kilchberg verletzt fehlt, den 3. Platz. Der Unspunnen-Sieger von 2011, der am ESAF verletzungsbedingt gefehlt hatte, errang in diesem Jahr 5 Festsiege. Allerdings vermochte er 2014 keinen der Berner Favoriten zu bezwingen.
Dieses Kunststück gelang hingegen Böschs Verbandskollegen Arnold Forrer, der auf dem Brünig Sempach die erste Saisonniederlage zufügte. Zwar ist der Toggenburger auch in Kilchberg ein Hoffnungsträger des NOSV. Zuletzt liess er aber die Konstanz vermissen.
NWSV-Schwinger streben Wiedergutmachung an
Den Bernern Paroli bieten möchten auch die Nordwestschweizer. Nach dem enttäuschenden Abschneiden am ESAF reisen die NWSV-Athelten mit grossen Ambitionen nach Kilchberg. Die grössten Trümpfe sind Mario Thürig, Christoph Bieri und Bruno Gisler.
Ein Fragezeichen ist bei den Innenschweizern zu machen. Zwar verfügt der ISKV über das grösste Kontingent und weiss mit Philipp Laimbacher, Christian Schuler oder Andreas Ulrich namhafte Athleten in seinen Reihen. Die Erwartungen der Innerschweizer sind aber so klein wie noch nie vor einem Anlass mit eidgenössischem Charakter. Kaum eine Rolle dürften die vier Südwestschweizer Teilnehmer spielen.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 04.09.14, 22:30 Uhr
Spitzenpaarungen 1. Gang
Sempach Matthias | - | Ulrich Andreas |
Stucki Christian | - | Bösch Daniel |
Laimbacher Philipp | - | Bieri Christoph |
Forrer Arnold | - | Glarner Matthias |
Burkhalter Stefan | - | Schuler Christian |
Gnägi Florian | - | Nötzli Reto |
Thürig Mario | - | Siegenthaler Matthias |
Laimbacher Adrian | - | Gisler Bruno |
Graber Willy | - | Kohler Fredi |
Anderegg Simon | - | Götte Urban |