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Ski Freestyle Mike Schmid: «Kehre zurück, um auf das Podest zu fahren»

Prominenter Abwesender beim Saisonstart der Skicrosser ist Mike Schmid. Der Olympiasieger von 2010 will sich nach dem fünften Kreuzbandriss ein weiteres Mal zurück in die Weltspitze kämpfen. An Motivation fehlt es dem Berner Oberländer nicht.

«Viele Leute finden es unverständlich», sagt Mike Schmid. Schwer zu begreifen ist nicht nur, dass der Skicrosser nach dem fünften Kreuzbandriss einen weiteren Anlauf zum Comeback nimmt. Sondern auch, dass es ihm verhältnismässig leicht fällt, sich zum wiederholten Mal dafür zu motivieren.

WM kommt «sehr früh»

«Nach einer Verletzung muss man die Phase der Rehabilitation sowieso durchmachen, ob man nun die Karriere beendet, oder weiterfahren will», erklärt Schmid. Weil das Berner Oberländer Stehaufmännchen zudem weiss, dass es auch nach Verletzungspausen wohl wieder mit den Besten der Welt mithalten kann, entschied es sich auch nach der jüngsten Verletzung, weiterzumachen.

Den Samstag, 24. Januar hat Schmid in seiner Agenda markiert. Dann wird in Kreischberg um WM-Edelmetall gefahren. «Der absolute Saisonhöhepunkt» sei das, nur leider komme die WM für ihn «sehr früh». Denn seit seinem in Sotschi erlittenen Kreuzbandriss ist er nicht wieder auf den Skiern gestanden.

Magglingen statt Zermatt

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Mike Schmid wechselte im Juniorenalter vom alpinen Skisport zum Skicross. 2010 gelang ihm der grosse Durchbruch mit dem Gewinn des Gesamtweltcups und Olympia-Gold in Vancouver. Mehrere schwere Knieverletzungen warfen den Berner Oberländer seither zurück, auch die Olympischen Spiele von Sotschi verpasste er wegen einer harten Landung im Training.

Während Alex Fiva, Armin Niederer und Co.im September ins Training auf dem Gletscher einstiegen, arbeitete Schmid bis Mitte November und begann erst dann mit dem Training – in Magglingen statt in Zermatt. «Ich bin nicht dort, wo ich um diese Jahreszeit sein sollte», erklärt er. «Aber ich bin auf gutem Weg: Das Knie reagiert zwar auf intensive Trainingswochen, bereitet mir aber keine grossen Schmerzen.»

In den nächsten Wochen sollen die ersten Trainingseinheiten auf Schnee Aufschluss darüber geben, wie rasch eine Rückkehr in den Weltcup-Zirkus denkbar ist und ob eine Teilnahme an der WM realistisch ist.

Wichtiger als das Wann seiner Rückkehr ist für Schmid aber eigentlich das Wie. «Wenn ich zurückkehre, will ich 100 % fit sein. Und ich tue es mit dem Ziel, auf das Podest zu fahren. Nicht in den ersten Rennen, aber mittelfristig schon», lässt der 30-Jährige keinen Zweifel an seinen Ambitionen. Sollte es mit der WM nicht klappen, will Schmid im kommenden Winter wieder im Weltcup dabei sein. Und dann stehen in drei Jahren ja wieder Olympische Spiele auf dem Programm. Schmid schliesst nicht aus, dass er bis dann weiterfährt.

«Mit 20 Jahren hat einen das nicht gekümmert»

Dafür wäre in erster Linie wichtig, ohne weitere schwere Verletzung zu bleiben. Das ist in seiner Sportart alles andere denn eine Selbstverständlichkeit. «Wenn ein Kurs richtig gebaut ist, ist die Belastung für den Körper nicht höher als im alpinen Skisport», ist Schmid überzeugt. Manchmal würden aber Strecken unter Zeitdruck errichtet. «Wenn man dann schon im Training alleine Mühe hat, eine Strecke sauber zu bewältigen, wird es zu viert im Wettkampf nicht besser», so Schmid.

Audio
Die Schweizer Skicrosser vor dem Saisonstart (Radio SRF 1, Abendbulletin, 05.12.14)
02:21 min
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Während Motivation und Ambition sich seit Schmids Aufstieg zum Gesamtweltcup- und Olympiasieger 2010 nicht vermindert haben, sind seine Verletzungen doch nicht gänzlich spurlos an ihm vorbeigegangen: «Wenn ein Kurs am Limit ist, hat das einen mit 20 Jahren nicht gross gekümmert, heute macht man sich mehr Gedanken.»

Sendebezug: Radio SRF 4 News, Abendbulletin, 05.12.14, 17:17 Uhr

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