Das Playoff war gestern. Im Unihockey werden die Schweizer Meister in einem einzigen Spiel ermittelt. Superfinal nennt sich der prestigeträchtige wie publikumswirksame Modus, der zum 2. Mal zur Anwendung gelangt.
Bei den Männern gehört die grosse Bühne am Samstag dem Qualifikationssieger Köniz und den Grasshoppers. Für beide Teams wäre der Titelgewinn eine Premiere. Und trotzdem winkt den Berner Vorstädtern das Double, sie eroberten im März schon den Cuppokal – dank einem 7:3 gegen GC.
Ich bin nicht Zlatan Ibrahimovic.»
Mit den Stadtzürchern will sich Kim Nilsson für die Schmach rehabilitieren. Gleichzeitig geht es für den 28-jährigen Schweden um einen würdigen Abschied. Für Nilsson endet nach 2 Saisons das lukrative Engagement in der Schweiz, das ihm pro Jahr 100'000 Franken eingetragen hat.
Nilsson steht in der Verantwortung
Der 1,93-m-Mann gewann erst einen Meistertitel (2009 mit AIK Innebandy), hat dafür schon 2 Mal WM-Gold in seinem Trophäenschrank. Vor 4 Jahren war er der MVP des Turniers in Zürich. Nilsson geniesst in seiner Heimat den Status eines Superstars. Da werden unweigerlich Vergleiche angestellt. Doch der technisch versierte Top-Stürmer winkt ab: «Ich bin nicht Zlatan Ibrahimovic.» Aber er werde auf der Strasse erkannt. «Ich habe mir einen Namen gemacht», erzählt er stolz.
Sein letzter Auftrag bei seiner ersten Mission im Ausland lautet nun: Die Grasshoppers erstmals zum Schweizer Champion machen. Gleich wie die Verantwortung ist auch seine Nervosität vor dem Spiel «riesig».
Die Chance für Dietlikon: Piranha wankt
Deutlich mehr Titel-Routine ist bei den Frauen zwischen Dietlikon und Piranha Chur im Spiel, der Neuauflage des letztjährigen Superfinals. Die Zürcherinnen möchten die seit 4 Jahren andauernde Vorherrschaft der Bündnerinnen beenden und erstmals seit 2009 wieder selbst auf den Thron steigen.
Die mögliche Wachablösung deutete sich im Laufe der Meisterschaft an. Dietlikon legte als Qualifikationssieger vor. Piranha dagegen belegte nur Rang 3, scheiterte im Cup-Halbfinal und sah sich Anfang Jahr zu einem Trainerwechsel veranlasst.
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 29.04.2016 18:45 Uhr