Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Formel 1 Di Resta ist Stäubles «Man of the Race»

Paul Di Resta ist beim Grossen Preis von Abu Dhabi auf Rang 6 gefahren. Der Schotte überzeugte SRF-Kommentator Michael Stäuble mit seiner umsichtigen Fahrweise.

Das verdient grösste Hochachtung: Seit Monaten wird bei Force India nicht mehr weiterentwickelt. Pirellis Rückkehr auf die letztjährige Reifenkonstruktion (ab Ungarn) war ein weiterer Knüppel zwischen die Beine. Force India war am Boden, holte in 7 Rennen nur 3 Punkte. Doch man gab nicht auf. Und plötzlich versteht man die Reifen wieder.

Der Kommentator kürt nach jedem GP seinen «Man of the Race».
Legende: Michael Stäuble Der Kommentator kürt nach jedem GP seinen «Man of the Race». SRF

Sparsamkeit beim Gummi-Verschleiss

Dazu braucht es aber auch eine starke Fahrerleistung. Paul Di Resta fuhr mit den weichen Reifen 20 Runden! Die Mehrheit der Konkurrenz (darunter auch Nico Hülkenberg) schaffte nicht einmal 10. Esteban Gutierrez fuhr selbst mit den harten Reifen nur 18 Runden.

Di Resta aber ging so sparsam mit dem Gummi um wie kein anderer. Das war eine Meisterleistung. Und mit welcher Konstanz: Mit Ausnahme von 2 Runden im tiefen 1:49er-Bereich lagen alle Zeiten zwischen 1:48,9 und 1:48,5!

Sinkende Rundenzeiten

Doch der zweite Stint, 35 Runden auf den härteren Reifen, war noch eindrucksvoller. Die Rundenzeiten sanken mit einer Regelmässigkeit, wie sie kaum je zu sehen ist. Erst 7 Mal 1:48, dann 15 Mal 1:47, dann 7 Mal 1:46. Ein Ausreisser, 1:47,691, in Runde 51. Die letzten 3 Runden waren mit 1:45 die schnellsten seines Rennens. Zum Schluss die persönliche Bestzeit.

Der «Man of the Race». Unspektakulär, ohne Klasse-Ueberholmanöver, ohne harten Zweikampf, aber mit einer ganz starken Leistung und einer Kostanz, wie er sie in diesem Jahr allzu oft vermissen liess.

Sauber – die Punkte an der Box verloren

War es ein Foul von Hülkenberg gegen Pérez oder nicht? Die Meinungen gehen auseinander. Es geht um den «unsafe release», den die Kommissäre beim 2. Stopp des Sauber-Deutschen gesehen hatten.

Vielleicht hätte Hülkenberg Pérez noch etwas mehr Platz lassen sollen, als er eh schon liess. Aber eigentlich war ausreichend Platz vorhanden. Die Strafe war sicher hart und kostete einen möglichen 8. oder 9. Rang. Doch es wäre gar nie dazu gekommen, hätte der Boxenstopp tadellos geklappt. Die Zeiten sprechen für sich: Hülkenberg brauchte von Linie zu Linie 22,863 Sekunden, Pérez 21,370.

Ungenügende Boxenstopps

Schon bei den ersten Reifenwechseln war ein Rang an Massa verloren gegangen. Auch da lag es wohl am Stopp selber. Hülkenberg brauchte 22,363 Sekunden, Massa 21,485. Der Brasilianer kam so knapp vor dem Sauber auf die Strecke, bei identischen Stopp-Zeiten wäre Hülkenberg sicher vorne geblieben.

Esteban Gutierrez erreichte das Ziel zwar knapp vor seinem Teamkollegen, wurde aber nicht überrundet. Das lag einzig an der Strafe gegen Hülkenberg.

Hülkenberg ist der schnellere Mann. Nur in einem Bereich ist Gutierrez immer wieder besser, und das klingt heute fast ironisch: Bei den Boxenstopps! Gutierrez kommt auf eine Totalzeit von 44,755 Sekunden, Hülkenberg auf 45,226.

Wetten, dass Hülkenberg mit den Boxenstopp-Zeiten von Gutierrez in Abu Dhabi Punkte geholt hätte!

Meistgelesene Artikel