«Vielleicht ist damals schon das eine oder andere Tränchen geflossen», so Peter Sauber in der SRF-Sendung Legendäre Formel-1-Momente. Er bezieht sich mit seiner Aussage auf den Doppelsieg von Robert Kubica und Nick Heidfeld beim GP von Kanada 2008. Sauber war nicht mit nach Montreal gereist, verfolgte das Rennen von zuhause aus: «Champagner ist aber definitiv geflossen.»
Sauber war damals als BMW Sauber im Formel-1-Zirkus unterwegs. Es ist bis heute der erste und einzige GP-Sieg des Schweizer Rennstalls. «Das war schon eine einmalige Sache. Wir hatten damals dank BMW auch ganz andere Ressourcen zur Verfügung – auch finanziell», erinnert sich Sauber.
Mit gemischten Gefühlen blickt Nick Heidfeld auf das Rennen zurück. Der Deutsche, der 125 Rennen für Sauber bestritten hat (und damit so viele wie kein anderer Fahrer), musste Robert Kubica quasi den Vortritt lassen. Heidfeld hatte eine andere Boxen-Strategie verfolgt und den Doppelsieg aufs Spiel gesetzt, hätte er den Polen nicht vorbei gelassen.
Aus Teamsicht war das sicher der richtige Entscheid. Aber mir tut das heute noch weh.
«Stallorder war ja nicht erlaubt. Deshalb habe ich den Befehl, Kubica vorbeizulassen, auch nicht sofort befolgt», schildert der Wahlschweizer die Szene. Er liess Kubica dann aber doch vorbei: «Aus Teamsicht war das sicher der richtige Entscheid. Aber mir tut das heute noch weh.»
Ob sich Kubica danach bei ihm bedankt habe? «Nein», sagte Heidfeld. «Er ist ja auch ein super Rennen gefahren. Trotzdem würde es mich nicht wundern, wenn er heute noch glaubt, dass er mich ohne meine Hilfe überholt hat.»