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Italien feiert den Jungspund Alle lieben Leclerc: In 6 Monaten zum Ferrari-König

Ferrari-Mania in Italien: Die grenzenlose Begeisterung gilt aber nur Monza-Sieger Leclerc – Vettel ist am Boden.

In Italien nennen sie ihn schon einen König. Charles Leclerc ist in nur 6 Monaten vom Ferrari-Rookie zum König der italienischen Herzen aufgestiegen. «Reclerc» titelte die Gazzetta dello Sport in grossen, roten Lettern. «Re» – das italienische Wort für König – passt zum 21-Jährigen.

Leclerc fuhr am Sonntag am Ferrari-Heimrennen zu seinem 2. GP-Sieg. Innert Sekunden verwandelten die Tifosi die Zielgerade dann in eine Festmeile. Zu Zehntausenden wollten sie dem jungen Monegassen, der ihnen den ersten Monza-Sieg seit 2010 brachte, huldigen.

Erst 2018 war Leclerc bei Sauber in seine erste Formel-1-Saison gestartet, stieg schon dieses Jahr zu Ferrari auf und verzückt jetzt erfolgreich die Massen. 4 Pole Positions, 2 Siege, 4. in der WM-Wertung.

Charles Leclerc lässt isch feiern.
Legende: Jung und erfolreich Charles Leclerc lässt isch feiern. imago images

Der 21-Jährige selbst zeigt sich überglücklich. «Das geht über alles hinaus, was ich mir als Kind erträumt habe. Hier beim Heimrennen – unglaublich! Mir fehlen die Worte», sagte Leclerc.

Italien liegt ihm zu Füssen

Die Gazzetta dello Sport schreibt: «In knapp 6 Monaten hat er alles erobert: Die Scuderia, die Liebe der Fans und wahrscheinlich die ganze Zukunft Ferraris.» Es scheint, als ob Italien ihm zu Füssen liegen würde.

Vettel als Verlierer

Doch der Aufstieg von Leclerc bringt auch einen Verlierer mit sich. Sebastian Vettel, der zweite Ferrari-Pilot, muss seine Krone definitiv abgeben. Der Deutsche, der eigentlich als Ferraris Nummer 1 in die Saison gestartet war, nimmt plötzlich eine Nebenrolle ein.

«Ich bin nicht glücklich darüber, wie der Tag gelaufen ist», sagte der vierfache Weltmeister. In Monza leistete er sich einen gefährlichen Aussetzer, fuhr nicht einmal in die Punkte und liegt in der WM-Wertung erstmals hinter Leclerc. Vettel ist so erfolglos wie lange nicht mehr.

Bei Ferrari ging die Saisonplanung also nicht auf: Statt Vettel steht nun Leclerc an 1. Stelle. Das dürfte in Italien aber kaum jemanden stören. Die Tifosi erwarten auch viel von ihrem neuen König.

Sendebezug: sportlive, SRF zwei, 8.9.2019, 14:30 Uhr.

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