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Formel 1 Man of the Race: Nico Rosberg

Nico Rosberg hat in Monaco nicht nur das Rennen gewonnen, sondern auch einen psychologischen Erfolg gegen Teamkollege Lewis Hamilton gelandet. Das macht ihn für SRF-Kommentator Michael Stäuble zum Mann des Rennens bzw. des Wochenendes. Bitter war hingegen der Nuller von Sauber.

Ich weiss nicht, ob Nico Rosberg sein Auto zum Schluss des Qualifyings absichtlich in den Notausgang von Mirabeau lenkte. Ich meine, eher nicht, aber viele Kollegen sind überzeugt, es war Absicht. Wir werden es wohl nie erfahren. Im Grunde ist es auch egal. Rosbergs Ausrutscher in Mirabeau hat ihm zur Pole verholfen, und mehr noch.

Weil der Verdacht auf Absicht hängenbleibt, hat der Deutsche seine Reputation markant aufpoliert. Rosberg hatte bisher kaum polarisiert, er war der nette Junge (im Schatten von Hamilton). Nun hat er eine «Bad Guy»-Tönung erhalten.

Das kann in der Formel 1 nicht schaden, wie die Geschichte am Beispiel der ganz Grossen zeigt. In jedem Fall hat Rosberg seinen bislang übermächtig scheinenden Teamkollegen ordentlich aus der Fassung gebracht.

Hamiltons Momentum ist verpufft

In Barcelona sah ich Hamiltons Dauer-Funksprüche noch als übertriebenen Perfektionismus. Der Kontroll-Freak wollte auf dem Weg zum sicheren Sieg kein noch so kleines Detail ausser Acht lassen.

In Monaco aber war Hamilton am Funk der hadernde Verlierer, der sich hintergangen und vom Pech verfolgt fühlt. Damit sind ihm die Zügel entglitten, die er so sicher in der Hand hielt. Rosberg hat sie an sich gerissen. Ganz nebenbei ist der WM-Kampf neu lanciert.

Ein paar kleine Verbremser (ironischerweise in Mirabeau), sonst war’s ein perfektes Rennen von Rosberg. Hamilton schien zu Beginn schneller, doch Rosberg behielt alles unter Kontrolle. Hamilton ärgerte sich über die Strategie, dann flog ihm etwas ins Auge. Vielleicht war’s schlicht nicht sein Tag. Der Wurm liegt aber wohl tiefer.

Sauber - Minusrekord egalisiert und hinter Marussia

Das war unnötig, ärgerlich, schmerzhaft! Die WM-Punkte lagen für das Sauber-Team auf dem Silbertablett, alle Negativ-Serien hätten beendet werden können. Dass es nun noch schlimmer aussieht, daran sind die Fahrer schuld.

Marussia ist dank dem 9. Rang von Jules Bianchi an Sauber vorbeigezogen. Monaco ist das sechste Rennen ohne Punkte, damit ist der Minusrekord aus dem Jahr 2010 egalisiert. Sieben Ausfälle in sechs Rennen 2014, auch da steht niemand schlechter da.

Dabei hatte Sauber die Punkte in der Tasche, bis zur 60. Runde! Esteban Gutierrez verteidigte scheinbar locker den 8. Rang gegen Räikkönen und Massa, die zwar beide etwas schneller waren, aber nicht schnell genug, um zu überholen.

Die Chance kläglich vergeben

Da passierte es: Ausgangs Rascasse prallte Gutierrez mit dem Heck gegen die Leitplanke und trudelte mit plattem Reifen um die eigene Achse – Aus! Was wäre gewesen, wenn nicht…?

Gutierrez war zum Zeitpunkt des Ausfalls weit vor Grosjean, der zum Schluss Achter wurde. Also hätte Gutierrez Achter werden können. Gut, zur verwegenen Räikkönen-Attacke gegen Magnussen wäre es dann vielleicht nicht gekommen. Fakt ist aber, dass Magnussen Motorprobleme hatte.

Auch Sutil lag vor Grosjean, als er das Auto verlor. Beide Sauber hätten punkten können. Das Glück war den Hinwilern heute hold. Die Fahrer haben die Chance kläglich vergeben.

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