Auch Stunden nach ihrem Bronze-Coup waren die Tränen bei Corinne Suter noch nicht getrocknet. Soeben hatte sie auf der Medal-Plaza ihre Medaille umgehängt bekommen. Sie, die im Weltcup noch nie auf einem Podest gestanden hatte, stand plötzlich mitten im Scheinwerferlicht, und das an einer WM.
Ich hätte mir in der Abfahrt die besseren Chancen ausgerechnet.
«Ich kann es noch nicht realisieren, das Gefühl ist unbeschreiblich», fasste Suter denn auch ihre Emotionen zusammen. Sie habe von Teamkollegin Jasmine Flury aber einen Tipp erhalten: «Sie hat gesagt, dass sie es bei ihrem 1. Weltcup-Sieg zu wenig genossen hat. Ich habe deshalb versucht, alles aufzusaugen.»
Selbstvertrauen für die Abfahrt getankt
Suter reagierte nach ihrem Medaillengewinn auch deshalb so emotional, weil sie sich in der Vergangenheit oft selbst im Weg gestanden sei. «Die körperlichen Voraussetzungen haben immer gepasst und ich hatte auch die Betreuung, die es braucht. Aber ich war oft zu ‹verkopft› und wenn es dann nicht geht, fällst du in ein Loch», beschrieb Suter.
Kommt hinzu, dass die Schwyzerin ihre Stärken nicht unbedingt im Super-G gesehen hatte. «Ich hätte mir in der Abfahrt die besseren Chancen ausgerechnet. Aber das stimmt mich positiv für die nächsten Trainings», blickte sie auf die Abfahrt voraus. Mit der zweitbesten Zeit im ersten Abfahrtstraining hat Suter ihre Ambitionen auf jeden Fall bereits einmal angemeldet.