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Schweizer Nuller im «Riesen» Odermatt: «Das ist die grösste Enttäuschung meiner Karriere»

Vor dem Riesenslalom gehörten die Schweizer Männer zu den Topfavoriten – nach dem Rennen bleibt die Enttäuschung und Leere.

4 Schweizer am Start, alle in dieser Saison bereits auf einem Riesenslalom-Podest im Weltcup. Die Ausgangslage für das Schweizer Team mit Marco Odermatt, Loïc Meillard, Gino Caviezel und Justin Murisier war ideal.

Am Tag X wollte es den Schweizern aber nicht wie gewünscht laufen. Bereits nach dem ersten Lauf hatte sich nur noch Meillard als 5. (am Ende ebenfalls Platz 5) in Reichweite eines Podestplatzes befunden. Odermatt, Caviezel und Murisier schieden allesamt aus und mussten die Entscheidung aus der Beobachterrolle verfolgen.

Für mich war es eine WM zum Vergessen.
Autor: Gino Caviezel

Odermatt reist ohne Medaille ab

Dementsprechend geknickt waren die Mitglieder des sonst so starken Schweizer Riesenslalom-Teams. Odermatt, der in dieser Saison in der Basisdisziplin Riesenslalom nie schlechter als 4. war, zeigte sich nach seinem Ausscheiden untröstlich: «Das ist definitiv die grösste Enttäuschung meiner Karriere.»

Unmittelbar nach dem 1. Lauf konnte sich der Nidwaldner das schwache Schweizer Resultat noch nicht erklären. «Wir sind gut in Form. Im Training könnte man meinen, dass wir jedes Rennen gewinnen und zu dritt auf dem Podest stehen können.» Odermatt lief es schon im Super-G als 11. nach einem grossen Fehler nicht wie gewünscht, er bleibt deshalb in Cortina ohne Podestplatz.

Caviezels «WM zum Vergessen»

Bei Murisier zahlte sich das grosse Risiko nicht aus: «Ich reiste nicht wegen einem 10. Platz nach Cortina und griff deshalb von Beginn weg an. Das hat leider nicht geklappt.»

Murisiers Teamkollege Caviezel hatte mit den Verhältnissen grosse Mühe: «Wenn ich richtig auf die Kanten stand, hatte ich sofort das Gefühl rauszufallen.» Der Bündner sprach sogar von «einer WM zum Vergessen».

Ein kleines Trostpflaster (neben Meillards 5. Platz) aus Schweizer Sicht ist der Podestplatz des Italieners Luca De Aliprandini. Der Riesen-Spezialist ist seit Jahren mit der Engelbergerin Michelle Gisin liiert und kann sich auf Schweizerdeutsch unterhalten. Die Enttäuschung der Schweizer Athleten wird De Aliprandinis Exploit aber kaum mindern.

SRF zwei, sportlive, 19.02.2021, 12:50 Uhr ; 

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