«Wie immer hat niemand die Fahrer gefragt, ob sie fahren wollen oder nicht», bemängelte Kilian Albrecht bei Twitter. Der Manager von Mikaela Shiffrin reagierte damit auf den Entscheid des Ski-Weltverbands FIS, der am Freitag das Saisonfinale in Cortina d'Ampezzo (18. bis 22. März) aufgrund des Coronavirus abgesagt hatte.
Albrecht äusserste auch sein Unverständnis darüber, dass die FIS die Rennen angeblich nicht im schwedischen Are und im norwegischen Kvitfjell austragen wollte. Zuletzt war gemunkelt worden, dass sich die Orte als gemeinsame Ersatzveranstalter angeboten hätten.
Harte Worte von Shiffrin-Manager Albrecht
«Die FIS hätte genügend Geld gehabt, um Schweden und Norwegen bei der Organisation zu helfen», behauptete Albrecht. Der gesamte Vorgang sei ein weiterer «Beweis für Missmanagement und totale Verzweiflung» seitens des Weltverbands. Auch US-Skistar Ted Ligety äusserte sein Unverständnis darüber, dass kein Ersatzort gesucht wurde.
Waldner argumentiert mit den Finanzen
FIS-Renndirektor Markus Waldner sagte indes: «Die Absage war die einzig richtige und die einzig mögliche Entscheidung.» Dies vor allem deshalb, da verschiedene Länder Einreiseverbote für Italien verhängt hatten und entsprechend viele Fahrerinnen und Fahrer nicht hätten nach Cortina anreisen können.
Die Suche nach einem Ersatzort scheiterte gemäss Waldner an den Finanzen. Allein 1 Million Euro hätte an Preisgeld aufgeworfen werden müssen, zudem nehmen Ersatzorte weniger Geld aus TV-Rechten ein.
Durch die Absage der finalen Rennen stehen Beat Feuz (Abfahrt) und Corinne Suter (Abfahrt und Super-G) vorzeitig als Disziplin-Weltcupsieger fest. Alle anderen Entscheidungen fallen an diesem und am kommenden Wochenende.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 6.3.2020, 22:40 Uhr