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Lange Anlaufphase zum Erfolg Trotz Sorgen um Bruder: Gino Caviezel fand zurück in den «Flow»

Zurück aus Adelboden sprach Skirennfahrer Gino Caviezel im «sportpanorama» über seine erstarkte Form, die Suche nach der Lockerheit und den engen Familienzusammenhalt.

Das Brüderpaar Caviezel konnte sein sportliches Hoch nicht lange geniessen. In diesem Winter waren Speedspezialist Mauro und Techniker Gino schon für drei Schweizer Podestplätze verantwortlich. Gesamthaft weitere 4 Mal fuhr das Duo in die Top 10.

Fast schon im Gleichschritt glückte beiden früh in der laufenden Saison eine Premiere:

  • Mauro Caviezel (32) feiert Mitte Dezember beim Super-G in Val d'Isère seinen 1. Weltcup-Triumph .
  • Bereits beim «Riesen»-Prolog in Sölden knapp 2 Monate davor prescht der 4 Jahre jüngere Gino Caviezel erstmals in die Top 3 vor.

Ihrem Erfolgsweg ist gemein, dass es seit den gemeinsamen Anfängen reichlich Geduld und Hartnäckigkeit brauchte bis zum endgültigen Durchbruch.

Ich habe den ganzen Tag mit meinem Missgeschick gehadert, denn ich würde mich eigentlich einer sehr guten Form erfreuen.
Autor: Gino Caviezel

Nun ist Mauro Caviezel nach einem gravierenden Trainingssturz bereits wieder ausser Gefecht gesetzt. «Es war auch für mich ein Schock», kommentierte Gino Caviezel die schlechte Nachricht, die ihn kurz vor dem Heim-Weltcup in Adelboden erreicht hat. «Denn man weiss, der Familienzusammenhalt bei uns Caviezels ist sehr eng. Wir versuchen stets, uns gegenseitig zu unterstützen.»

Als Gast im «sportpanorama» wollte der Bündner aber nicht geltend machen, dass Mauros gesundheitlicher Rückschlag der Grund für seinen Ausfall im 1. Riesenslalom am Freitag am «Chuenisbärgli» gewesen sei. «Es ist die Aufgabe eines Sportlers, sich auf sein eigenes Ding zu konzentrieren. Das gelang mir eigentlich recht gut.»

Trotzdem kam Gino Caviezel bei seinem ersten Anlauf in Adelboden nur fünf Tore weit. «Das war eine schwierige Situation für mich. Ich habe den ganzen Tag mit meinem Missgeschick gehadert, denn ich würde mich eigentlich einer sehr guten Form erfreuen.» Seit kürzlich in Sölden der Knopf aufgegangen ist, wollte seine Weiterentwicklung aber noch nicht so richtig ins Rollen kommen.

Zuspruch für Mauro und die WM im Hinterkopf

Caviezel brannte darum auf Revanche nur 24 Stunden später. Die Schwierigkeit daran: «Dass man die Lockerheit beibehält und sich nicht verkopft.» Prompt packte er seine zweite Chance und realisierte als Siebter sein drittbestes Ergebnis in diesem Winter.

Und für die Zukunft hat er diesen Anspruch: «Gerne noch weiter zulegen können.» Daneben wird er die Reha seines Bruders eng verfolgen. «Er kam noch jedes Mal zurück – und zwar in sehr starker Form», spricht er ihm für den mühevollen Weg Mut zu.

Gino Caviezel weiss, dass Mauro sich bereits wieder die WM (ab 8. Februar in Cortina d'Ampezzo) als Ziel vorgenommen hat. Dazu sagt er: «Man wird sehen, was drinliegt. Denn aktuell sind noch viele Fragen offen.»

SRF zwei, «sportpanorama», 10.01.2021 18:30 Uhr ; 

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