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Slalomfahrer im Hoch Yule: Der Mensch unter Ausserirdischen

Für Daniel Yule hat sich am Sonntag in Kitzbühel mit dem 1. Podestplatz seiner Karriere ein Kreis geschlossen.

Nahe dran war Yule in der Vergangenheit einige Male. Im Vorwinter fehlten in Zagreb 22 Hundertstel aufs Podest, im November in Levi waren es noch 9 und beim Nachtslalom in Madonna di Campiglio trennten ihn als Vierter schliesslich nur noch lächerliche 2 Hundertstel vom grossen Durchbruch.

Kitzbühel und Yule, das passt

Am Sonntag hat Yule in Kitzbühel endlich zugeschlagen. Das Pech, das er als undankbarer Vierter schon mehrfach hatte, klebte diesmal Michael Matt an den Füssen. Auf dem Weg zur Bestzeit fuhr der Österreicher eine Stangenkombination falsch an und schied aus. Hätte er seine Fahrt ins Ziel gebracht, wäre es mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder nichts mit dem ersten Podestplatz für Yule geworden.

Dass es ausgerechnet am Ganslernhang geklappt hat, freute den 24-jährigen Walliser besonders. Hier hat der Sohn schottischer Eltern 2012 sein Weltcup-Debüt gefeiert. 2016 sorgte er mit Platz 7 für ein Ausrufezeichen, vor einem Jahr reichte es zum starken 5. Schlussrang.

Sorgendisziplin war gestern

Nach Luca Aerni, der den Podestbann der Slalomfahrer bereits im Dezember in Madonna di Campiglio gebrochen hatte, konnte Yule nun nachlegen. Die beiden sind aber nicht die einzigen, die es aus dem Schweizer Slalomteam hervorzuheben gilt. Seine Ambitionen, künftig ebenfalls Podestplätze anvisieren zu können, hat auch Ramon Zenhäusern angemeldet.

Ich bin der bestklassierte Mensch. Hirscher und Kristoffersen sind Ausserirdische.
Autor: Daniel Yule

Mit Rang 4 in Wengen und Platz 6 in Kitzbühel hat der Zwei-Meter-Mann auf zwei schwierigen Slalomhängen seine beiden besten Weltcup-Resultate herausgefahren. Auch bei ihm fehlt wenig, um ganz vorne mitzumischen. Gäbe es die beiden Slalom-Ausnahmekönner Marcel Hirscher und Henrik Kristoffersen nicht, sähen seine Resultate noch viel rosiger aus.

Selbiges trifft auf Yule noch stärker zu. Der Walliser ist sich jedoch bewusst, dass der Österreicher und der Norweger schlicht in einer eigenen Liga unterwegs sind. Gegenüber der NZZ sagte er dazu nur: «Ich bin der bestklassierte Mensch. Die anderen beiden sind Ausserirdische.»

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 21.01.2018, 13:15 Uhr

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