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Vail 2015 Weirather: «Es kann jederzeit klappen»

Eine Medaille in der WM-Abfahrt vom Freitag und dann die Seele in einem Spa baumeln lassen. Der Plan steht. Letzteres hat Tina Weirather dank einem Fauxpas der WM-Organisatoren umsonst auf sicher. Für die Top-Platzierung fühlt sie sich bereit.

Verhört? Nein. Die sechstplatzierte Tina Weirather wird bei der Siegerehrung des Super-G am Montag in Vail als Österreicherin vorgestellt. Verwunderung. Die 25-Jährige besitzt zwar auch den österreichischen Pass, startet aber bekanntlicherweise für Liechtenstein.

Alles vergessen am Tag danach. Als Weirather nach dem Konditionstraining ins Hotelzimmer zurückkommt, liegt ein Couvert unter der Türe. Inhalt: Eine Karte des Organisations-Komitees mit der Aufschrift «Go Liechtenstein - we are very sorry» sowie ein Spa-Gutschein in der Höhe von 150 Dollar.

Video
Tina Weirathers Fahrt im WM-Super-G
Aus sportlive vom 05.02.2015.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 19 Sekunden.

Die offene Rechnung mit Titelkämpfen

«Den kann ich nach der Abfahrt vom Freitag wunderbar gebrauchen», sagt Weirather schmunzelnd. In diese zweite Medaillen-Entscheidung nimmt sie durch ihren 6. Platz aus dem Super-G «viel Positives» mit: «Es war nicht einfach mit den Wetterbedingungen, hinzu kam der schwierige Hang. Dennoch bin ich gut gefahren. Das zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin und dass es jederzeit klappen kann.»

Bislang standen die Grossanlässe für Weirather unter keinem guten Stern. Die WM 2011 sowie die Olympischen Spiele 2010 und 2014 verpasste sie wegen Verletzungen. Bitter war besonders das Out in Sotschi, als sich Weirather im Abfahrtstraining vor Ort eine Schienbeinverletzung zuzog. Hinter ihr lag ihre beste Saison mit den zwei ersten Weltcupsiegen.

Das Wetter und der Galgenhumor

Noch zu Beginn dieser Saison spürte sie die Folgen der Verletzung, musste zu Schmerzmitteln greifen. «Jetzt habe ich es im Griff. Ich muss sicher mehr in die Physiotherapie als früher, aber wenn es so bleibt wie jetzt, bin ich zufrieden», sagt Weirather, die in Beaver Creek mit Nadja Jnglin-Kamer und Marianne Abderhalden ein Dreierzimmer teilt, und strahlt Zuversicht aus.

Für den Freitag hofft die Liechtensteinerin auf schönes Wetter. Solches trafen die Fahrerinnen in dieser Saison noch nicht allzu oft an. «Mit der Zeit entwickelt sich eine Art Galgenhumor», so Weirather. «Solange man nicht ins Starthaus zurückgeblasen wird, ist man eigentlich schon zufrieden».

Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 03.02.2015, 18:30 Uhr.

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