Das Podest
- 1. Sofia Goggia (ITA) 1:06,98 Minuten
- 2. Ramona Siebenhofer (AUT) +0,20 Sekunden
- 3. Ester Ledecka (CZE) +0,26
Emotionaler hätte der Heimauftritt in Cortina d'Ampezzo für Sofia Goggia wohl nicht werden können. Kurze Rückblende: Die Speed-Queen hatte sich im letzten Jahr kurz vor der WM an ebenselbem Ort verletzt und verpasste damit das Highlight auf ihrer geliebten Heimstrecke. Nun kehrte Goggia zurück – und wie. In wildem Stil und auf ungewöhnlicher Linie fuhr sie ihren 6. Saisonsieg ein.
Vor dem Rennen hatte Goggia auf den sozialen Medien ein Liebesgedicht zur Olimpia delle Tofane erstellt. Ihr Sieg beim Heimauftritt unterstrich ihre Dominanz im Abfahrts-Weltcup: 4 der 5 Abfahrten der Saison hat sie nun für sich entschieden. Einzig zuletzt hatte Goggia mit einem Sturz in Zauchensee einen Rückschlag einstecken müssen.
Mit Startnummer 17 sorgte Ester Ledecka exakt ein Jahr nach ihrem letzten Weltcup-Podestplatz für die Überraschung des Tages. Die Tschechin stiess Corinne Suter vom Podest. Den zweiten Rang sicherte sich mit Ramona Siebenhofer eine Fahrerin aus dem ÖSV-Lager.
Die Schweizerinnen
- 4. Corinne Suter +0,33
- 6. Michelle Gisin +0,44
- 9. Lara Gut-Behrami +0,68
- 12. Priska Nufer +0,99
- 23. Jasmine Flury +1,39
- 29. Noémie Kolly +1,70
- 31. Jasmina Suter +1,80
- 47. Delia Durrer +3,72
- Ausgeschieden: Joana Hählen
Mit glänzenden Erinnerungen an die WM waren die Schweizer Speed-Fahrerinnen nach Cortina d'Ampezzo zurückgekehrt. Man erinnert sich: Im Februar hatten Suter und Lara Gut-Behrami für Gold und Bronze in der Abfahrt für Schweizer Freudenstürme gesorgt. In diesem Jahr konnten sie dieses Selbstvertrauen nur bedingt mitnehmen.
Suter zeigte eine starke Fahrt, konnte aber nicht ganz mit Goggia mithalten. Mit 33 Hundertstelsekunden Rückstand liebäugelte sie lange mit einem Podestplatz, ehe Ledecka ihr einen Strich durch die Rechnung machte. 7 Hundertstelsekunden fehlten ihr für den Sprung auf das Treppchen. Michelle Gisin hielt lange mit den Besten mit, verspielte im Schlussteil aber einen möglichen Podestplatz.
Nach guten Trainingsleistungen und einem Sieg in der letzten Abfahrt im Gepäck musste auch Gut-Behrami ihre Podestträume begraben. Im Mittelteil verlor die Tessinerin zu viel Zeit. Im Ziel regte sich das Schweizer Speed-Ass hörbar über die Windverhältnisse auf. Mit Priska Nufer hielt gar eine vierte Fahrerin aus dem Schweizer Lager den Rückstand auf unter eine Sekunde.
Der Wind wird zum Faktor
Damit, dass die Zeitabstände eng werden würden, hatte man im Vorfeld gerechnet. Die Fahrerinnen absolvierten die Olimpia delle Tofane aufgrund starken Windes auf verkürzter Strecke – der spektakuläre oberste Teil, in welchem sich die Fahrerinnen aus dem Starthäuschen auf ein kerzengerades steiles Startstück hinunterstürzen, entfiel damit. So dauerte die Fahrt nur etwas mehr als eine Minute.
Zahlreiche Fahrerinnen enervierten sich im Ziel so auch über die Verhältnisse und die Böen auf der Strecke.
So geht es weiter
Am Sonntag gilt es für den Speed-Tross der Frauen im italienischen Ferienort gleich nochmals ernst. Auf der Olimpia delle Tofane absolvieren sie einen Super-G (live ab 11:45 Uhr auf SRF zwei).