Wendy Holdener hat allen Grund, Zuversicht zu verbreiten vor dem ersten Einsatz im neuen Winter in ihrer sportlichen Domäne. Denn im Slalom kurvte sie in der Saison 2016/17 in 9 Weltcup-Rennen 6 Mal aufs Podest.
Nebst dieser Konstanz schlug die 24-Jährige bei der Heim-WM zu: Sie holte in St. Moritz den Kombinations-Titel und Silber in ihrer Spezialsparte Slalom. Zum Abschluss resultierte Rang 3 in der Disziplinenwertung hinter Mikaela Shiffrin (USA) und Veronika Velez-Zuzulova (Slk).
Im Sinne von «Steter Tropfen höhlt den Stein»
Laut einer Einschätzung von SRF-Ski-Experte Michi Bont ist die «Zeit absolut reif» dafür, dass Holdener bald schon ihre Siegpremiere im Weltcup feiern kann. Denn: «Wer sie und ihre Entwicklung beobachtet, weiss, dass Wendy nicht mehr weit davon entfernt ist», sagt der 43-Jährige.
Kann die Schwyzer Athletin vielleicht schon am Samstag in Levi (Fi) für einen Paukenschlag sorgen und die Lücke in ihrem Palmarès füllen? Bont liefert 3 schlagkräftige Argumente für dieses Wunschszenario.
- «Levi markiert den Saisonstart für die Slalomfahrerinnen. Alles fängt bei Null an, die Karten werden neu gemischt. Das ist ein wichtiger Punkt.»
- «Wendy verblüffte in ihrer Zweit-Disziplin Riesenslalom beim Prolog in Sölden mit Rang 6, einem Karrierebestwert. So etwas kann beflügeln.»
- «Sie ist der absoluten Spitze immer näher gerückt, hat dank ihrer Beharrlichkeit Fortschritte erzielt. Dies widerspiegelt sich auch darin, dass die Abstände knapper wurden. Rang 1 wäre darum eine logische Weiterentwicklung.»
Der Auftakt in Lappland wird bei kalten und guten Bedingungen stattfinden. Die Strecke zeichnet sich durch zwei Extreme aus: Nebst einem ausgesprochen flachen Abschnitt ist auch eine sehr steile Passage zu befahren. Doch Holdener hat diesen Hang im Griff. Michi Bont warnt einzig davor, dass die Teamleaderin nicht überreagieren darf.
Viele Punkte im Vorjahr
Im Schatten von Holdener (2.) überzeugte 2016 in Levi das gesamte Schweizer Team. So brachte Swiss-Ski mit Mélanie Meillard (6.), Michelle Gisin (9.), Denise Feierabend (21.) und Rahel Kopp (25.) 4 weitere Fahrerinnen in die Punkte. Dank Gisins schnellem Comeback stehen die Zeichen gut, dass zum Auftakt erneut einiges möglich ist. Total stehen 6 Schweizerinnen am Start. |
Sendebezug: Radio SRF 3, Abendbulletin, 06.11.2017 22:06 Uhr