Im Rennbüro in Wengen laufen die Drähte heiss, laufen alle Fäden zusammen. Lisa Streit hat hier das Sagen – und auch eine Art Ferienlager aufgeschlagen. Denn zu Hause im Aargau arbeitet sie als Chefarztsekretärin. Um jährlich am Lauberhorn hautnah am Geschehen zu sein, nimmt sie 2 bis 3 Wochen Ferien. Angefangen hat alles als 17-Jährige. Nachdem Streit ihre Sporen abverdient hatte, stieg sie vor über 3 Jahrzehnten zur Ressortleiterin auf.
Abwechslungsreich, zuweilen hektisch, aber auch sehr erfrischend empfindet sie ihre Arbeit hier. Das 4-köpfige Team der 57-Jährigen ist in erster Linie zuständig für alle Akkreditierungen der Mannschaften, Athleten und Serviceleute. «Eigentlich sind wir die Anlaufstelle für Krethi und Plethi und koordinieren sämtliche Anliegen», erzählt Streit.
Als der Prinz mit der Gitarre noch vorbeischaute
Zu Beginn der Weltcup-Woche, als das schlechte Wetter ein Alternativprogramm indoor erforderte, musste Streit Trainingsmöglichkeiten in Turnhallen organisieren. «Kein leichtes Unterfangen, wenn alles schon belegt ist. Und in Wengen sind die Möglichkeiten nun mal begrenzt, also haben wir den Leuten nahegelegt, sich beim Online-Shopping zu verweilen», sagt sie mit einem Schmunzeln.
Früher hätten sich Streit und Co. wohl noch etwas anderes einfallen lassen müssen. Überhaupt war früher vieles anders, überschaubarer und der Kontakt zu den Athleten enger. Gern gesehener Gast auf dem Rennbüro war etwa der für Mexiko skifahrende Prinz Hubertus von Hohenlohe. Die Funktionärin erinnert sich noch gut an seine legendären Auftritte: «Er spielte in einer Band. Um in Übung zu bleiben trug er uns jeweils etwas auf seiner Gitarre vor.»
Streit gibt im Video oben diese Anekdote zum Besten und erzählt weiter, welchem grossen Wandel ihre Arbeit unterworfen wurde.
Ski-Weltcup Männer
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 17.01.2019 22:15 Uhr