Zwar nicht mit dem Kopf durch die Wand, aber zumindest durchs Netz: Beat Feuz’ perfekte Linie im Kernen-S – eines der Bilder, welches für immer verbunden bleibt mit den 90. Lauberhorn-Rennen. Wenig überraschend, nennt auch SRF-Ski-Experte Marc Berthod die Sieges(ab)fahrt als persönliches Highlight: «Perfektes Rennwetter und dann das gute Ende für Beat – sensationell.»
Allgemein ist der Zweite der Lauberhorn-Kombination von 2007 sehr zufrieden mit den Schweizern: «Das gesamte Team hat über alle Tage super Leistungen gebracht. Es war ein Spass, das hier mitzuerleben.» Bereits zum Auftakt am Freitag waren die Ambitionen der Swiss-Ski-Athleten offenbar geworden, doch auch die vielseitigste Disziplin selbst gehört für Berthod zu den Siegern des Wochenendes.
Totgesagte leben länger
Im Vorjahr schon so gut wie begraben, sorgte die Kombi für Hochspannung. Auch dank des neuen Fomats stand mit Matthias Mayer ein Speedfahrer auf der obersten Stufe des Podests. Sein Duell mit Alexis Pinturault sowie Loïc Meillards «Kratzen» am Podium sorgten für erhöhten Puls. Zwar sei die Kombination auch bei diesem Format «nicht bis Startnummer 30 spannend», so Berthod. Doch die Basis für spannende Wettbewerbe sei fraglos gelegt.
Im Klassiker-Monat Januar steht bereits das nächste Highlight vor der Tür: Am kommenden Wochenende stürzen sich die Abfahrer die legendäre Streif hinunter, während sich die Slalom-Cracks ihren Weg durch den Stangenwald auf dem Ganslernhang bahnen. Den formstarken Schweizern ist auch in Kitzbühel Grosses zuzutrauen.
Feuz-Sieg in Kitzbühel? Es spricht nichts dagegen.
Bei den Hahnenkamm-Rennen wartet das Swiss-Ski-Team seit dem Erfolg von «Kitz-Experte» Didier Cuche 2012 auf einen Sieg. Auch Feuz fehlt der Streif-Sieg noch im Palmarès. Ändert sich das bald? «Es spricht nichts dagegen», ist Berthod optimistisch. Die «wahnsinnig schwierige Abfahrt» verlange zwar andere Qualitäten, aber: «Beat bringt sie alle mit.»
Auch vom Slalom-Team verspricht sich der Bündner Grosses – wenngleich der Wengen-Fluch auf 21 podestlose Jahre verlängert wurde: «Die Jungs machen enorme Freude und werden für Furore sorgen. Sie fahren mittlerweile überall um die Podestplätze mit. Am Lauberhorn hat nur ein Wimpernschlag gefehlt.»
Daniel Yule weiss, wie man in Kitzbühel aufs Podest fährt. Ein Blinzeln weniger und er hatte gute Chancen, seinen 3. Platz von 2018 zu wiederholen. Oder gar zu übertreffen?
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 19.01.2020, 10 Uhr