Am 15. Dezember war Marc Gisin in der Abfahrt von Gröden nach einem Verschneider schwer gestürzt und hatte sich dabei Rippen-, Lungen- und Hüftverletzungen zugezogen. Rund drei Wochen nach dem Unfall befindet sich der 30-Jährige auf gutem Weg zur Genesung.
«Mir geht es den Umständen entsprechend sehr gut. Die Ärzte sind erstaunt und erfreut, wie schnell es vorwärtsgeht. Aber es gibt noch einige Baustellen und es braucht noch ein bisschen Zeit», erklärt Gisin in Rheinfelden, wo er in der Physiotherapie weilt. Noch drei Wochen muss der Engelberger an Krücken gehen. Grund dafür seien zwei relativ kleine Brüche an der Hüfte, die aber sauber verheilen sollten, wie er im Video oben erklärt.
Ansonsten gehe es ihm gut. Besonders wichtig: Im Vergleich zu seinem schweren Sturz in Kitzbühel 2015 waren die Auswirkungen auf den Kopf weniger gravierend. «Ich habe einen einfachen kognitiven Test gemacht, da war alles bei 100 Prozent. Aber es ist immer speziell, wenn es um den Kopf geht. Man muss das sicher gut beobachten.»
Es gibt keinen ersichtlichen Grund für den Verschneider.
An den Sturz erinnert sich Gisin überhaupt nicht mehr. Aber natürlich beschäftigt ihn der Unfall. «Was mich am meisten stresst, ist die Ursache des Sturzes. Es gibt keinen ersichtlichen Grund für den Verschneider. Ich weiss nicht, ob es einen blöderen Ort im Weltcup gibt für einen Sturz. Ich habe sehr viel Glück gehabt.»
Neben der Ursache macht Gisin vor allem der Zeitpunkt des Unfalls zu schaffen: «Seit dem Sturz in Kitzbühel 2015 war es der erste Saisonstart, den ich körperlich zu 100 Prozent fit bestreiten konnte. Es hätte eine gute Saison werden können. Deshalb ist es sehr schade. Auf der anderen Seite bin ich dankbar, dass ich hier bin und alles wieder gut wird.»
Nach so einem Sturz fragst du dich schon, ob das überhaupt Sinn macht.
Der Fokus von Gisin liegt aktuell alleine darauf, wieder ganz gesund zu werden. Für Gedanken an eine mögliche Rückkehr sei es noch zu früh. «Skifahren ist das, was ich am liebsten mache. Aber nach so einem Sturz, auf diese Art und Weise, da fragst du dich schon, ob das überhaupt Sinn macht. Ich habe nichts falsch gemacht und bin trotzdem so prekär gestürzt. Ich hoffe einfach, schnell wieder auf den Beinen zu sein.»
Sendebezug: Radio SRF 4 News, Morgenbulletin, 09.01.19, 06:17 Uhr