Auch für einen Gesamtweltcup-Leader und mittlerweile gestandenen Speed-Fahrer hält der Weltcup immer wieder Neues bereit. Für Marco Odermatt sind die Lauberhorn-Rennen eine solche Premiere. In diesem Jahr nimmt der Nidwaldner den Klassiker zum ersten Mal in Angriff.
Dementsprechend vorsichtig absolvierte Odermatt seine ersten Schritte auf der längsten Abfahrtsstrecke der Welt. «Diese Strecke ist von der Startkurve bis zum Ziel-S gespickt mit Schwierigkeiten. Bei mir haben da die Automatismen sicher noch gefehlt», so der 24-Jährige, dessen 45. Trainings-Platz mit über 4 Sekunden Zeitverlust auf die Bestzeit dadurch zu erklären waren.
Auf die Frage, wie er seine erste Besichtigung in Wengen angegangen ist, erklärte Odermatt: «Ich habe mich Carlo (Janka, A. d. Red.) an die Fersen geheftet. Er konnte mir einige Tipps geben. Es gibt viele Passagen, wo man enorm viel Platz hat und daher einen guten Plan haben muss.»
Trotz grossem Rückstand überwog bei Odermatt nach dem ersten Training das Positive: «Die Fahrt hat sicherlich noch Potenzial, aber es hat dennoch Spass gemacht. Es ist eine unglaublich anspruchsvolle Abfahrt, nun gilt es, den nächsten Schritt zu machen.»
Überhaupt machte der Nidwaldner vor den Speedrennen im Berner Oberland einen äusserst entspannten Eindruck. Die Erklärung dafür lieferte Odermatt im Zielraum gleich selbst: «Mein grosses Ziel habe ich letzte Woche in Adelboden bereits erreicht. Die Aufgabe Lauberhorn kann ich nun ohne Druck angehen.»