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Sotschi Missionschef Gilli: «Schweizer Wintersport lebt»

Delegationsleiter Gian Gilli hat eine positive Bilanz des Schweizer Abschneidens an den XXII. Winterspielen in Sotschi gezogen. Die Erwartungen bei der Medaillenausbeute seien erfüllt worden. «Der Wintersport lebt», sagte der Bündner Chef de Mission.

Den Gewinn von 10 Medaillen hatte Swiss Olympic als Ziel in Sotschi ausgegeben. Am Ende waren es 11. «Es sind fantastische Medaillen, die durch ausserordentliche Persönlichkeiten gewonnen wurden», sagte Gilli. «Etwa alle zwei Tage konnten wir eine Medaille feiern. Das gab einen tollen Rhythmus und brachte eine grosse Ruhe ins Team.»

Frauen legten zu

Der Chef de Mission strich die grosse Steigerung der Frauen seit Vancouver 2010 heraus. «Vor vier Jahren holten sie eine Medaille, jetzt sind es fünf.» Als «historisch» wertete er die Bronzemedaille im Eishockey. «Die jungen Spielerinnen haben mich mit ihrer Frische und Leidenschaft begeistert.» Zudem seien 16 von bisher 25 Diplomen von Frauen errungen worden.

Positive Vielfalt

Erfreut zeigte sich Gilli über die Vielfalt des Schweizer Wintersports. «Wir sind in 12 der 15 Sportarten (keine Schweizer im Eiskunstlauf, Eisschnellauf und Shorttrack, Anm. d. Red.) angetreten, in 10 davon mit Männern und Frauen.»

Als Enttäuschungen wertete Gilli den «Nuller» im Ski Freestyle, wo die Mission dreimal Edelmetall erwartet hatte, das Abschneiden der Curling-Teams sowie das frühe Out des Männer-Eishockeyteams. «Aber das ebenfalls frühe Out Russlands zeigt, wie eng das Feld ist», relativerte er das Scheitern der Mannschaft von Sean Simpson.

Lob an Organisatoren

Gilli fand ausschliesslich positive Worte für die russischen Gastgeber. «Von Sportseite her ist es das beste Konzept, das ich je angetroffen habe.» Die Athleten hätten kaum Transportwege zu ihren Wettkampfstätten zurücklegen müssen, die freiwilligen Helfer seien extrem freundlich, hilfsbereit und lernfähig gewesen.

«Seifenblasen»-Konzept ging auf

Gilli lobte auch die «Top-Qualität» von Unterkunft und Verpflegung sowie die Tatsache, dass die Sicherheit nie eine Frage gewesen sei. «Es ist klar, dass hier eine künstliche Welt aufgebaut wurde. Aber das 'Bubble'-Konzept ging auf.»

«Dürfen nicht stillstehen»

Für die Zukunft des Schweizer Wintersports forderte Gilli, der sein Amt an den ehemaligen Curler Ralph Stöckli abgibt, weitere Investitionen. Als Beispiele nannte er konkurrenzfähige Halfpipes sowie beleuchtete und bewässerte Skipisten. «Wir dürfen nicht stillstehen. Es braucht Anreize, damit junge Leute in den Wintersport gehen. Aber die Eigenmotivation ist das grösste Talent eines Sportlers, die Begeisterung das 'A und O' für den Erfolg.»

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