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Sotschi Simpson: «Nur 3 Tore - das ist nicht normal»

Nach dem vorzeitigen Ende des olympischen Turniers haben die Schweizer Eishockey-Spieler Klartext geredet. «Es fehlte an Selbstvertrauen und an Glück», sagte beispielsweise Reto Suri. «Unsere Aktionen waren zu wenig zwingend.»

«Das haben wir natürlich nicht gewollt», erklärte Roman Josi nach dem 1:3 gegen Lettland. «Unsere Enttäuschung ist riesengross.» Das Team habe es zwar geschafft, in jedem Spiel viele Chancen zu kreieren, so der Verteidiger der Nashville Predators. «Aber ein Tor pro Spiel reicht natürlich nicht jedes Mal zum Sieg.»

So schlecht wie vor 12 Jahren

So kam es, dass die Olympischen Spiele für die Schweiz zum ersten Mal seit 2002 in einer grossen Enttäuschung endeten: Wie vor 12 Jahren in Salt Lake City, als die Schweiz gegen Gegner wie Frankreich oder Ukraine nicht gewinnen konnte, steht vorzeitig die Abreise an. 2006 (2:6 gegen Schweden) und 2010 (0:2 gegen USA) hatte die Nati jeweils die Viertelfinals erreicht.

Das Erreichen der besten Acht - es hätte ein Kräftemessen mit Kanada gegeben, dem Olympiasieger von 2010 - war das grosse Ziel der Mannschaft von Sean Simpson. Und mit dem Wissen in den Köpfen, an der letztjährigen WM in Stockholm sensationell den Final erreicht zu haben, träumte manch ein Schweizer wohl insgeheim gar von mehr.

Simpson: «Niveau war viel besser»

Doch am olympischen Turnier, an dem sämtliche NHL-Stars teilnehmen, wurden die Schweizer von der bitteren Realität eingeholt. «Wir haben gut gespielt», sagte ein sichtlich zerknirschter Sean Simpson trotzig. «Das Niveau hier ist einfach deutlich besser als an einer WM. An Olympia spielen die Besten der Besten.»

Wenig Zug aufs Tor

Den Nati-Trainer machte vor allem die harmlose Offensive sprachlos. «Ich kann mir nicht erklären, warum wir uns in Sotschi vor dem Tor derart schwer taten. Wenn man in 4 Spielen und mit 150 Schüssen nur 3 Treffer erzielt, ist das absolut nicht normal. Ein Grund für die Misere war sicher, dass wir grosse Schwierigkeiten bekundeten, überhaupt vor das Tor zu gelangen.» An der WM hatten die Schweizer noch 35 Tore in 10 Partien erzielt.

Trachsler: «Fanden nie zum Spielfluss»

Dass die Schweiz mit WM-Silber im Hinterkopf die Aufgabe in Sotschi unterschätzt habe, wollte Morris Trachsler nicht geltend machen: «In der Mannschaft waren wir uns bewusst, dass dieses Turnier etwas Besonderes war. Das hatten wir relativ schnell abgehakt.»

Im Gegensatz zur WM in Schweden habe die Schweiz in Sotschi jedoch nie zum Spielfluss gefunden, so der ZSC-Stürmer. «Wir hatten Mühe, zu unserem druckvollen und selbstbewussten Spiel von damals zu finden und mussten in jeder Partie unglaublich hart kämpfen. Der Puck lief einfach nicht für uns.»

Nächste Chance in Minsk

Eine Chance zur Wiedergutmachung erhalten die Schweizer schon bald wieder. Vom 9. bis 25. Mai steht in Minsk bereits die nächste Eishockey-WM auf dem Programm. Vielleicht zwingen die Vize-Weltmeister aus der Schweiz ja in Weissrussland das Wettkampf-Glück wieder auf ihre Seite.

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