- Daniil Medwedew krönt sich an den ATP Finals zum Champion. Der Russe bezwingt den Österreicher Dominic Thiem (ATP 3) in 3 Sätzen mit 4:6, 7:6 (7:2) und 6:4.
- Die Weltnummer 4 holt sich damit bei der erst 2. Teilnahme den ersten Titel in London und feiert den grössten Erfolg seiner Karriere.
- Thiem verliert nach 2019 erneut im Final in 3 Sätzen.
Dass London einen neuen Finals-Sieger krönen durfte, war bereits im Vorhinein klar. Nach 2:42 Stunden in einem spannenden Final wusste man auch, wer. Daniil Medwedew setzte sich am Saison-Abschlussturnier in der englischen Hauptstadt gegen seinen österreichischen Widersacher Dominic Thiem in 3 Sätzen durch.
Medwedew krönte damit eine beeindruckende Woche in London. Mit Novak Djokovic (Gruppenphase), Rafael Nadal (Halbfinal) und nun Thiem siegte er nacheinander gegen die Weltnummern 1, 2 und 3. Hinzu kamen Siege gegen Alexander Zverev (ATP 7) und Diego Schwartzman (ATP 9).
Erneut Startschwierigkeiten
Wie bereits im Halbfinal bekundete der Russe auch gegen Thiem Startschwierigkeiten. Im ersten Satz vermochte dieser seine einzige Breakchance beim Stand von 2:2 zu nutzen. Medwedew war zwar drauf und dran, den Österreicher beim Stand von 4:5 nochmals in Bedrängnis zu bringen, hatte aber bei Satzball Thiem unglaubliches Pech. So war er am Drücker und stürmte ans Netz, wurde da aber durch einen Netzroller von Thiem ausgebremst. Der Russe nahm das Ganze anschliessend aber mit viel Humor.
Auf und Ab im 2. Satz
Auch im 2. Durchgang lieferten sich die beiden ausgeglichene, teils hochstehende Ballwechsel und gestanden sich lange keine Breakchancen zu. Dann änderte sich dies:
- Medwedew scheint beim Stand von 2:2 und 3:3 plötzlich unsicher bei eigenem Aufschlag. Weil aber auch Thiem teils haarsträubende Fehler begeht, wehrt der Russe gleich 3 Breakchancen ab.
- Im Anschluss ist es plötzlich Thiem, dessen eigentlich sicherer Aufschlag zu wackeln beginnt. Auch er muss eine Breakchance abwehren, rettet sich aber über Einstand und gleicht wieder zum 5:5 aus.
- Im Tiebreak des 2. Satzes geht Thiem mit Minibreak in Führung, doch Medwedew holt sich die nächsten 7 Punkte in Serie und erzwingt so einen 3. Satz.
Medwedews erstes Break nach über 2 Stunden
Thiems Aufschlag schien auch zu Beginn des Entscheidungssatzes nicht mehr sattelfest zu sein: Medwedew kam beim Stand von 1:1 und 2:2 zu je 3 Breakmöglichkeiten – und konnte erst die allerletzte zu seinem ersten Break überhaupt nutzen.
Thiem zeigte sich in der Folge in den eigenen Aufschlagspielen ungefährdet und blieb dem Russen so im Nacken. Doch kam Medwedew nach 162 Minuten zu seinem 1. Matchball – und liess sich die Krönung nicht mehr nehmen.
Thiems Déjà-vu
Der Österreicher verpasst derweil nach dem Triumph an den US Open den 2. grossen Titel in diesem von vielen coronabedingten Turnier-Ausfällen geprägten Tennisjahr. Bereits im letzten Jahr stand Thiem im Final des prestigeträchtigen Turniers in London und unterlag Stefanos Tsitsipas ebenfalls knapp in 3 Sätzen. Den Entscheidungssatz verlor er damals erst im Tiebreak.
Medwedew durfte sich übrigens als letzter London-Sieger überhaupt verewigen lassen. Im nächsten Jahr zieht das Turnier nach Turin um.