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ATP-Tour Djokovic vs. Murray – ein langweiliger Klassiker?

Nach einer wilden ersten Woche mit frühem Favoriten-Sterben hat Wimbledon doch noch seinen logischen Final: Die Weltnummer 1, Novak Djokovic, trifft auf die Weltnummer 2, Andy Murray. Doch sind sich die beiden nicht zu ähnlich, um dem neuen Klassiker die nötige Magie zu verleihen?

Als Roger Federer und Rafael Nadal das Männer-Tennis in den Nuller-Jahren dominierten, lieferten sich die beiden epische Duelle der Gegensätze. Auf der einen Seite der elegante und spielfreudige Ästhet aus der Schweiz, gegenüber der leidenschaftliche und unermüdliche Pirat aus Spanien. Auch alte Klassiker wie Sampras gegen Agassi oder Borg gegen McEnroe bezogen ihre Würze aus den Unterschieden ihrer Protagonisten.

«Haben viele Gemeinsamkeiten»

Die Spielanlagen von Novak Djokovic und Andy Murray sind derweil verblüffend ähnlich. Der Serbe wie der Schotte sind beides fantastische Return-Spieler, decken den Platz hervorragend ab und beherrschen das blitzschnelle Umschalten von Defensive auf Offensive. «Es stimmt schon, dass wir ziemlich viele Gemeinsamkeiten haben», bestätigte Murray vor dem Final.

Nur in Paris kein Final-Duell

Mit diesen gemeinsamen Stärken haben sie die Tour in den letzten Monaten geprägt; am Sonntag stehen sie sich zum 3. Mal in den letzten 4 Major-Turnieren im Final gegenüber. Murray holte an den US Open seinen ersten Grand-Slam-Titel, Djokovic gelang der Hattrick an den Australian Open. Gerade der Final von Melbourne wurde indes mit den Prädikaten «enttäuschend» und «langweilig» versehen.

TV-Hinweis

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Verfolgen Sie den Wimbledon-Final zwischen Novak Djokovic und Andy Murray heute ab 15:00 Uhr live auf SRF info und im Livestream.

Professionelle Freundschaft und Fussball

Kennen tun sich Djokovic und Murray, die im Mai 1987 in der gleichen Woche geboren wurden, bereits seit dem Junioren-Alter. «In jungen Jahren waren wir recht gute Freunde, heute pflegen wir eine professionelle Beziehung», erklärt Murray. Punktuell geht die Beziehung aber noch immer über den Tennis-Platz hinaus. So etwa vor den Halbfinals der letztjährigen US Open, als sie sich gemeinsam die Fussball-Partie zwischen Murrays Schotten und Djokovics Serben anschauten.

Djokovic der grössere Abräumer

Während sich ihre Fussball-Nationalteams damals 0:0 trennten, hat Djokovic im persönlichen Head-to-Head mit 11:7 die Nase vorn. Auch in Sachen Major-Titel (6:1) und Turniersiegen insgesamt (37:27) ist die Nummer 1 der Nummer 2 um ein paar Längen voraus.

Und doch lässt sich die Favoritenrolle nur schwierig verteilen, denn Murrays jüngste Rasenbilanz ist fast schon unheimlich. Von seinen letzten 24 Matches auf der grünen Unterlage hat er einzig den Wimbledon-Final 2012 gegen Roger Federer verloren. Zuletzt reihte er 17 Siege aneinander.

Spektakel wie in den Halbfinals?

Bleibt also zu hoffen, dass sich die beiden am Sonntag von ihrer besten Seite präsentieren und den Australian-Open-Final vergessen machen. Denn dass sie spektakuläres Tennis auf den Platz zaubern können, haben Djokovic und Murray schon oft bewiesen – zuletzt vor zwei Tagen in den Halbfinals.

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