Cilic-Demonstration und Laaksonen-Exploit: Die Swiss Indoors in Basel sind angemessen lanciert worden. Doch der Hauptdarsteller fehlt freilich noch: Roger Federer greift am Dienstagabend bei seinem Heimturnier ins Geschehen ein.
Wenn der Lokalmatador, 8-fache Basel-Sieger und 13-malige Finalist in der St. Jakobshalle Anlauf zu einem weiteren Triumph nimmt, ist die Starthürde eine wenig bekannte: Filip Krajinovic.
Paris 2017: Fluch und Segen?
Der 26-jährige Serbe setzte sein Name auf die Tennis-Landkarte, als er im Vorjahr als Qualifikant völlig überraschend in den Final von Paris-Bercy einzog. Zwar profitierte er im Viertelfinal vom verletzungsbedingten Forfait Rafael Nadals. Doch eliminierte Krajinovic im Halbfinal überraschend John Isner, nachdem er bereits Nicolas Mahut und Sam Querrey aus dem Turnier geworfen hatte.
Der Finaleinzug am ATP-1000-Turnier in Paris, den er gegen Jack Sock verlor, spülte Krajinovic im Ranking weit nach vorne. Und genau da liegt das Problem des Weltranglisten-35., dem zwar einzelne Exploits gegen Novak Djokovic oder Gilles Simon gelangen, dessen Konstanz aber (noch) zu wünschen übrig lässt: Scheitert er nächste Woche an der Seine in Runde 1, verliert er die Hälfte seiner Punkte.
Der «Agassi von Sombor»
Basel soll Krajinovic also primär als Startrampe zu neuerlichen Höhenflügen in der französischen Hauptstadt dienen. Nur: Federer als Aufbaugegner? Suboptimal. Das bislang einzige Duell entschied der Schweizer im März diesen Jahres in Indian Wells für sich. 6:2, 6:1 in 58 Minuten. Eine klare Sache.
Diesmal will der in Sombor geborene Krajinovic die Affiche ausgeglichener gestalten. Die Spielanlagen dazu hat er. Aufgrund seiner präzisen zweihändigen Rückhand nennt man ihn «Agassi von Sombor». Sogar Nick Bollettieri, seinerzeit Coach der Tennislegende, verglich Krajinovic in einem Zeitungsartikel mit dem jüngeren Agassi.
ATP Basel
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 22.10.2018, 22:20 Uhr