Veränderte Vorzeichen bei Roger Federer: Im Gegensatz zu seinem Comeback-Turnier in Doha nach 13 Monaten Verletzungspause am 11. März erwartet der 39-Jährige dieser Tage in Genf deutlich mehr von sich selbst und vor allem konkretere Aufschlüsse betreffend seines Formstandes. Als Blindflug will er seine erstmalige Teilnahme im Club Eaux-Vives nach zuletzt intensivem Training in der Heimat nicht mehr verstanden wissen.
«Doha war noch ganz anders. Das Turnier dort markierte den Anfang einer Bergtour», veranschaulichte der 39-Jährige in einem Video-Call vor der versammelten Journalistenschar. Federer blendete um gut 2 Monate zurück. «Ich wusste nicht, ob ich hoch kommen würde. Das Tennis war zwar da, aber es fehlte noch an vielem: an der Ausdauer, Spritzigkeit, Beweglichkeit.»
In jener Phase habe er damals eine Stunde lang mithalten können, «bei zwei Stunden wurde es aber bereits prekär». Also kehrte der 20-fache Grand-Slam-Sieger mit totalem Eifer und der letzten Konsequenz zurück ins Training. «Wir rollten alles von Neuem auf.» Er habe seither keine Rückschläge mehr erlitten, fühle sich vor seinem erneuten Einstieg klar besser und mental frisch.
Der Plan: In Wimbledon für Grosses bereit sein
«Ich bin bereit für Genf», verkündet Federer am Tag vor seinem 1. Match und schiebt nach: «Ich bin selber gespannt. Reicht es für 2 oder aber für 8 bis 10 Sätze?»
Für den Weltranglisten-Achten ist der Auftritt in der Romandie von grosser Bedeutung. Er braucht Punkte und Matchpraxis. «Ich muss in den Rhythmus kommen», sagt er. Nach einer Woche Pause bestreitet er ab 30. Mai die French Open. Seine Ziele für die kurze Sandplatz-Saison definiert er als überschaubar: «Ich wäre froh, in Genf und Paris ein paar Spiele gewinnen zu können.»
Hinterher folgt ab 28. Juni Wimbledon auf seiner geliebten Rasenunterlage. Die ganzen nächsten Wochen zielen als Vorbereitung darauf ab. Beim 3. Grand-Slam-Turnier des Jahres sei die Erwartungshaltung sicherlich grösser. «Dort hoffe ich, ein grosses Ziel erreichen zu können», liess sich Federer entlocken.
Der Baselbieter äusserte sich vor seinem Startspiel in Genf, das er am Dienstag um ca. 15:30 Uhr gegen Pablo Andujar bestreiten wird (live bei SRF), zu weiteren Themen:
- Spielort Genf: «Ich habe hier schon oft gespielt, war aber immer als Teil einer Mannschaft unterwegs – entweder für den Davis Cup oder den Laver Cup. Ich freue mich sehr nun endlich auch mein erstes ATP-Turnier hier bestreiten zu können, nachdem ich in Basel und Gstaad schon oft angetreten bin. Die Verschiebung der French Open machte die Premiere möglich.»
- Fehlende Fans: «Leider dürfen nur 100 Zuschauer dabei sein. Sie werden darum alles geben müssen, damit ich den Heimvorteil auch wirklich zu spüren bekomme (lacht).»
- Schlechte Wetteraussichten: «Am Sonntag spielte ich zusammen mit Marin Cilic bei 8 Grad und Nieselregen. Das war nicht lustig. Bei solchen Bedingungen braucht jeder Körper länger, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Aber der Dienstag kündigt sich entgegen erster Prognosen nun doch eher trocken an. Sollte ich gewinnen, wäre ein Tag Pause sehr wünschenswert. Und ab Donnerstag wird es wärmer.»
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