Knapp 8 Jahre später kann Roger Federer über eine seiner bittersten Niederlagen wieder lachen. Jo-Wilfried Tsonga hatte den Schweizer 2011 im Wimbledon-Viertelfinal in 5 Sätzen niedergerungen – notabene nach 0:2-Satzrückstand.
«Plötzlich hat er traumhaft serviert, traumhaft Vorhand gespielt. Und das immer und immer wieder. Es war unglaublich», blickt Federer zurück.
Tsonga hat die Mittel, um Federer zu besiegen
Es war damals der 2. Sieg von Tsonga gegen Federer. 4 weitere Erfolge sollten folgen. Dennoch hat der Schweizer im Head-to-Head die Nase mit 11:6 vorne. Aber Achtung: Die letzten beiden Spiele konnte der Franzose für sich entscheiden, 2014 in Toronto (Hartplatz) und 2016 in Monte Carlo (Sand).
Für mich ist es wie ein grosses Geschenk, gegen Roger spielen zu dürfen.
Tsonga ist sich sicher: Erreicht er sein zurzeit bestmögliches Niveau, hat er auch in Halle auf Federers Lieblingsunterlage eine Chance gegen den 37-Jährigen.
Zusätzlich überlegt sich «Jo-Willy», wie Federer Tsonga nennt, ob er auch auf spirituelle Hilfe zurückgreifen möchte: «Was es braucht, um Federer zu besiegen? Ich weiss nicht genau. Vielleicht zünde ich eine Kerze an», meint ein gut aufgelegter Tsonga.
Grosser gegenseitiger Respekt
Dass er wieder auf Topspieler wie Federer trifft, ist für Tsonga ein gutes Zeichen. Denn in den letzten Jahren wurde der mittlerweile 34-Jährige immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen.
Vor allem das Knie machte Tsonga zu schaffen. Federer erwartet nichtsdestotrotz einen starken Gegner: «Er hat das Zeug, absolute Topspieler zu bezwingen. Ich freue mich, wieder einmal gegen ihn zu spielen.»
Auch für Tsonga kann das 18. Duell gegen Federer nicht früh genug kommen: «Für mich ist es wie ein grosses Geschenk, gegen Roger spielen zu dürfen», so der 17-fache Turniersieger.
Tsonga will sich in der Weltrangliste Stück für Stück wieder nach vorne arbeiten. Ende 2018 hatte der Franzose nur Platz 239 belegt. Aktuell ist Tsonga immerhin wieder die Nummer 77.
Sendebezug: SRF info, sportlive, 18.06.19, 17:30 Uhr