12 Jahre ist es her, seit Mischa Zverev (ATP 54) in Bangkok seinen ersten ATP-Viertelfinal erreicht hatte. Mit seinem kompromisslosen Angriffstennis verblüffte der gerade 18 Jahre alt gewordene Qualifikant die Tenniswelt.
Seither ist viel passiert. Zu einem Titelgewinn auf ATP-Stufe hat es dem mittlerweile 30-Jährigen nie gereicht. Seinem Spielstil ist der ältere Bruder von Alexander Zverev aber treu geblieben.
Karrierehighlight vs. Demütigung
Serve-and-Volley-Spezialisten wie Zverev gehören einer raren, respektive immer rarer gewordenen Spezies an. Auf der Tour dominieren Spieler, welche die Bälle von der Grundlinie hin und her dreschen. An seinem Spiel etwas zu ändern, kam für den Deutschen aber nie in Frage. Durchlebt hat er damit Höhen, aber auch Tiefen.
- Der Höhepunkt: Im Achtelfinal der Australian Open feiert Zverev 2017 gegen Andy Murray den grössten Erfolg seiner Karriere. Unglaubliche 118 Mal stürmt er gegen den für seine Returnqualitäten bekannten Schotten ans Netz – und siegt 7:5, 5:7, 6:2, 6:4.
- Der Tiefpunkt: Dass seine Taktik nicht immer von Erfolg gekrönt ist, erfährt Zverev 2013 in Halle auf schmerzhafte Art und Weise. 0:6, 0:6 lautet das vernichtende Verdikt gegen Roger Federer.
Kaltstart Federer – Vorteil Zverev?
Die übrigen 4 Duelle gegen den Schweizer konnte Zverev immerhin etwas ausgeglichener gestalten. Zu einem Satzgewinn reichte es ihm gegen den «Maestro» allerdings noch nie. Einen neuen Anlauf nimmt Zverev am Mittwoch in Stuttgart.
Gegen ihn kommt es darauf an, ob ich bei wichtigen Punkten die Returns reinspielen kann.
Einen Vorteil hat er dort auf seiner Seite. Federer hat seit fast 3 Monaten keinen Ernstkampf, erst recht nicht auf Rasen, bestritten. «Natürlich denke ich, dass man in so einem Match mehr Chancen hat, als wenn man im Halbfinal von Wimbledon gegen ihn spielt», sagte Zverev.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 11.06.2018, 22:30 Uhr