Menschenmassen bei Sport-Events – viele können sich daran fast nicht mehr erinnern. Die Situation in Melbourne und in ganz Australien macht es aber möglich: Die Spiele beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres werden vor Zuschauern stattfinden. An den ersten 8 Tagen sollen es maximal je 30'000 sein, an den restlichen 6 Tagen 25'000 Besucher pro Tag.
Der Sportminister des Bundesstaates Victoria wählte grosse Worte. «Es wird die bedeutendste internationale Veranstaltung mit Menschenmassen sein, die die Welt seit vielen, vielen Monaten gesehen hat», sagte Martin Pakula im australischen Fernsehen.
Bevor es in der Nacht auf Montag– 3 Wochen später als ursprünglich vorgesehen – in Melbourne mit dem Spielbetrieb losgeht, gibt es hier alles Wissenswerte rund um den 109. «Happy Slam»:
- Quarantäne war Pflicht:
Australien hat mit strikten Massnahmen auf Corona reagiert und ist auch deshalb bislang gut durch die Pandemie gekommen. Die Tennisstars bekamen die harte Haltung der Australier zu spüren. Weil es auf einigen Charterflügen positive Fälle gegeben hatte, mussten insgesamt 72 Spielerinnen, Spieler und Mitglieder des Betreuerstabes für 14 Tage in Quarantäne und durften ihre Hotelzimmer – im Gegensatz zu den anderen Spielern, die 5 Stunden pro Tag trainieren konnten – nicht verlassen. Betroffen von der strikten Regelung waren auch Belinda Bencic und Henri Laaksonen.
- Die offene Ausgangslage:
Angesichts der turbulenten Vorbereitung scheint das Feld für Überraschungen so offen wie selten zuvor. «Alle haben ein Problem: Sie haben zu wenig Matches. Alle fangen bei Null an», ist sich beispielsweise Eurosport -Experte Boris Becker sicher.
- Zeitverschiebung:
Die Spielzeiten an den Australian Open sind für europäische Verhältnisse wie immer nicht unbedingt günstig. Die Day-Session beginnt um 1:00 Uhr Schweizer Zeit und ist somit etwas für Nachteulen. Die Night-Session startet ab 9:00 Uhr – da dürfte dem einen oder anderen die Homeoffice-Pflicht durchaus entgegen kommen.