«Ich kann hier grosse Dinge schaffen», hatte Bianca Andreescu vor den US Open gesagt. Tatsächlich startete die 19-jährige Kanadierin als Mitfavoritin ins letzte Major-Turnier des Jahres. Die Aufnahme in den Kreis der Titel-Anwärterinnen verdiente sie sich mit zuletzt herausragenden Leistungen.
Von 152 auf 15
Als Nummer 152 der Weltrangliste ins Jahr gestartet, setzte das kanadische Supertalent mit rumänischen Wurzeln zum Höhenflug an. In Indian Wells feierte Andreescu dank einem Finalerfolg gegen Angelique Kerber ihren ersten ganz grossen Titel. Im August doppelte sie beim Heimturnier in Toronto nach. Aktuell ist sie bereits auf Position 15 klassiert.
An den Grand-Slam-Turnieren 2019 konnte Andreescu zwar nicht überzeugen. An den Australian und den French Open scheiterte sie in Runde 2, Wimbledon verpasste sie wegen einer Schulterverletzung. Die Titel in Indian Wells und Toronto haben ihr dann aber wohl endgültig gezeigt, dass sie auch auf höchster Stufe reüssieren kann.
Das Selbstbewusstsein bei Andreescu stimmt also. Hinzu kommt ihre grosse spielerische Klasse. So überzeugt sie sowohl mit viel Spielwitz als auch mit knallharten Schlägen von der Grundlinie. Abgerundet wird ihr immenses Talent durch eine Verbissenheit, die ihr bisweilen nicht nur Sympathien einbringt.
Andreescus Verbissenheit verwundert Asarenka
Ein eindrückliches Beispiel dieses unbedingten Siegeswillens gab Andreescu kürzlich an einem Showturnier in Albany. Im Spiel gegen Victoria Asarenka wurde eine Entscheidung zu Ungunsten der Kanadierin korrigiert. Daraufhin folgte eine wütende Diskussion mit dem Schiedsrichter. Die verwunderte Asarenka wollte den Punkt Andreescu dann sogar schenken. Deren Antwort fiel aber deutlich aus: «Ist schon okay, du wirst ihn brauchen.»
In New York steht Andreescu auf dem Weg in den ersten Major-Final nur noch Belinda Bencic im Weg. Mit einem Sieg im ersten Duell mit der Schweizerin würde ihr eindrücklicher Lauf den nächsten Höhepunkt erleben.
Resultate
Sendebezug: sportlive auf SRF zwei vom 04.09.2019 um 18:10 Uhr.