Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Grand-Slam-Turniere Der «logische Final»

Mit den Australian Open beginnt am Montag in Melbourne das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. Vieles deutet darauf hin, dass sich Rafael Nadal und Novak Djokovic im Endspiel gegenüberstehen werden.

Nein, originell ist sie nicht, meine Prognose, die da lautet: Nadal vs Djokovic. Ja, so wird die Affiche wohl aussehen, wenn in 2 Wochen der erste Grand-Slam-Final des Jahres gespielt wird.

Mutig ist diese Voraussage auch nicht, ich weiss. Es wäre allerdings aufgrund der Ereignisse der letzten 12 Monate auch verhältnismässig unvernünftig, auf einen anderen Final zu setzen. Denn diese beiden haben sich in dieser Zeit vom Rest des Feldes klar abgesetzt.

Nadal heiss auf 14. Grand-Slam-Titel

Nadal hat 2013 nur 7 von 82 Matches verloren. 4 dieser Niederlagen kamen in den letzten 4 Turnieren des Jahres, als er bereits etwas ausgepumpt war. Bis und mit US Open waren es also für den Spanier grade mal 3 Niederlagen seit letztem Februar, und das notabene nach einer 7-monatigen Verletzungspause.

Stefan Bürer kommentiert zusammen mit Heinz Günthardt für SRF die Australian Open.
Legende: Der Melbourne-Mann Stefan Bürer kommentiert zusammen mit Heinz Günthardt für SRF die Australian Open. SRF

Aus seinem Umfeld verlautete bereits, die Australian Open seien in diesem Jahr eines seiner Hauptziele. Zum einen, weil er vor einem Jahr verletzungsbedingt gar nicht antreten konnte und zum anderen, weil er vor 2 Jahren im Final nach knapp 6 Stunden härtestem Kampf gegen Djokovic die wahrscheinlich bitterste Niederlage seiner Laufbahn kassierte. Nadal ist offensichtlich heiss auf seinen 14. Grand-Slam-Titel. Und gegen einen topmotivierten Rafa zu setzen, ist aus Erfahrung nicht unbedingt ratsam.

Djokovics eindrückliche Siegesserie

Novak Djokovic auf der anderen Seite hat zwar die French Open als Hauptziel für 2014 definiert (der einzige Slam, der ihm noch fehlt). Die Australian Open sind allerdings sein Turnier. Viermal hat er bereits in Melbourne gewonnen, zuletzt dreimal in Serie – die letzte Niederlage in der Rod Laver Arena datiert aus dem Jahr 2010, als er im Viertelfinal gegen Tsonga verlor.

Der Serbe hat zwar die letzten beiden Grand-Slam-Finals verloren – die Niederlage gegen Nadal in New York war aber auch gleichzeitig seine letzte. Seither hat Djokovic 24 Siege aneinandergereiht (umso mehr verwirrt seine Aussage, er stecke in einer schwierigen Phase seiner Karriere und habe deshalb auf Boris Becker als Coach zurückgegriffen – aber das wirklich nur ganz nebenbei).

Wer kann die beiden Grossen schlagen?

Es finden sich rein sportlich praktisch keine Argumente für einen anderen Final als Nadal gegen Djokovic. Verhindern können dieses Endspiel nur sehr wenige, am ehesten vielleicht Juan Martin Del Potro.

Audio
Startgegner von Federer und Wawrinka bekannt (SRF 3, Morgenbulletin, 10.01.2014)
00:19 min
abspielen. Laufzeit 19 Sekunden.

Bei allen anderen gibt es Fragezeichen, zum Beispiel: a) Wie steht es um den Rücken von Andy Murray? b) Ist Roger Federer bereits wieder so weit, dass er in den Kampf um einen grossen Titel eingreifen kann? c) Sind Berdych und Tsonga zu mehr fähig, als allenfalls einen der Grossen zu schlagen? d) Ist Stan diesmal nicht nur nah dran an einer Sensation? e) Und warum spricht auch jetzt wieder keiner von David Ferrer, der ist doch immerhin die Nummer 3 der Welt?

Die Antworten: a) schwer zu sagen, eine Rückenoperation ist ein erheblicher Eingriff. b) wahrscheinlich nicht. c) eher nicht. d) kann sein, aber danach geht der Weg ja noch weiter. e) ganz einfach: weil die Nummern 1 und 2 allen anderen für den Moment entrückt sind.

Meistgelesene Artikel