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Kevin Anderson gratuliert Novak Djokovic mit einem Händedruck
Legende: Das letzte Shakehands 2015 musste Kevin Anderson (rechts) nach heftiger Gegenwehr Novak Djokovic gratulieren. Imago
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Djokovic vs. Anderson im Final Zwei Stehaufmänner vor dem letzten Kraftakt

Auf dem Weg in den Wimbledon-Final liefen sowohl Novak Djokovic wie auch Kevin Anderson auf dem Zahnfleisch.

Vor der Frage nach dem Sieger wird sich am Sonntagnachmittag eine andere stellen: Wie viel Benzin ist bei den Protagonisten auf dem Centre Court effektiv noch im Tank, wie viele Reserven sind sie noch imstande zu mobilisieren? Novak Djokovic hat in Wimbledon schon 15:34 Stunden Tennis in den Knochen, Herausforderer Kevin Anderson mühte sich auf seinem epischen Weg ins Endspiel gar während 20:01 Stunden ab.

Entsprechend wirkten beide nach ihren letzten Fünf-Sätzern ausgepowert. Der «Djoker» entledigte sich seiner Halbfinal-Aufgabe Rafael Nadal sogar erst am Samstag. Darum klagt er vor dem Showdown: «Auch Kevin bewältigte zuletzt ein Mammutprogramm. Aber er konnte einen freien Tag einziehen, das ist sehr viel wert zum jetzigen Zeitpunkt.»

Es ist nicht diesem kleinen Vorteil alleine geschuldet, dass Djokovic sich nicht gerne in die Favoritenrolle drängen lassen wollte. Die frühere Weltnummer 1 verfügt zweifellos über die grössere Erfahrung, über die beeindruckendere Aura und das aussergewöhnlichere Palmarès.

Doch griff der 12-fache Major-Champion infolge Schaffenskrise und körperlicher Leidensgeschichte mittlerweile seit den US Open 2016 (damals Final-Niederlage gegen Stan Wawrinka) letztmals nach einer Grand-Slam-Trophäe.

Schon mal bedrohlich nahe gekommen

«Er befindet sich in der Form seines Lebens und hat definitiv nichts zu verlieren», sagt Djokovic über das «Aufschlagsmonster» Anderson. Gut möglich auch, dass der Südafrikaner aus seiner verpatzten Premiere gelernt hat und nun unerschrockener, dafür entschlossener ans Werk geht. Denn in seinem ersten Major-Endspiel im 37. Anlauf letzten Herbst in New York liess er sich von Nadal innert 147 Minuten mit 3:6, 3:6, 4:6 überrollen.

Das ungleiche Duell


Kevin Anderson
Novak Djokovic
Weltnummer821
Bestes Ranking
7 (Mai 2018)
1 (223 Wochen bis Okt. 2016)
Grand-Slam-Titel

12
Grand-Slam-Finals2.22.
Grand-Slam-Teilnahmen4054
Karriere-Titel468
Matchbilanz294:211
801:172
Preisgeld total
11'658'256 $
111'165'585 $
Körpergrösse2,03 m1,88 m
Head-to-Head1:55:1

Djokovic und Anderson stehen vor ihrem 3. Wimbledon-Rendezvous. Der mit 31 um ein Jahr jüngere Serbe vermochte sich stets durchzusetzen. Zuletzt im 2015 kam der 2,03-m-Hüne «Nole» bedrohlich nah. Er entschied im Achtelfinal die beiden ersten Sätze im Tiebreak, ehe er sich mit 7:6, 7:6, 1:6, 4:6, 5:7 beugen musste. Es war dies bis zu seinem aktuellen Höhenflug zusammen mit 2014 und 2017 sein wertvollstes Resultat auf dem «heiligen Rasen» gewesen.

Während 227 Minuten duellierte sich die beiden damals. Es wird sich weisen, ob ihre Energien für einen weiteren spannenden Abnützungskampf ausreichen.

Sendehinweis

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Verfolgen Sie den Wimbledon-Final der Männer am Sonntag ab 15 Uhr live auf SRF info sowie in unserer Sport App mit Stream und Ticker.

Video
Nach 396 Minuten: Anderson ringt Isner im Halbfinal nieder
Aus sportaktuell vom 14.07.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 29 Sekunden.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 13.07.2018 14:00 Uhr

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