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Grand-Slam-Turniere Ein Tennismärchen «Made in Romania»

Beinahe unbemerkt hat sich die Rumänin Andreea Mitu für die French-Open-Achtelfinals qualifiziert. Dass sie jetzt dort steht, kommt nicht zuletzt für sie selbst überraschend. Noch vor einem Jahr hatte Mitu ihren Rücktritt vom Tennissport erklärt.

Mit Andreea Mitu figuriert ein Name im Achtelfinal-Tableau der French Open, der höchstens Tennis-Insidern ein Begriff ist. Die 23-Jährige aus Bukarest ist auf der WTA-Tour ein unbeschriebenes Blatt. Oder besser: war.

Nicht zuletzt dank ihrem Sieg in der 2. Runde gegen die Weltranglisten-12. Karolina Pliskova hat sich Mitu mittlerweile einen Namen gemacht. Wohl kein Experte hätte damit gerechnet, dass sie die letzte im Tableau verbliebene Rumänin sein würde. Mitfavoritin Simona Halep (WTA 3) war überraschend bereits in der 2. Runde gescheitert.

Vom bereits erklärten Rücktritt...

Mitus Exploit kommt umso überraschender, als dass sie noch vor einem Jahr mit dem Tennis abgeschlossen hatte. Eine hartnäckige Schulterverletzung setzte die 1,75 Meter grosse und nur 60 Kilogramm leichte Athletin lange ausser Gefecht und schien eine Fortsetzung ihrer Karriere zu verunmöglichen. Sie wolle noch das Jahr zu Ende spielen und sich dann anderweitig orientieren, sagte Mitu nach den French Open 2014.

Im April bezwingt Mitu im Fed Cup Top-10-Spielerin Genie Bouchard.
Legende: Der bislang grösste Sieg Im April bezwingt Mitu im Fed Cup Top-10-Spielerin Eugenie Bouchard. Keystone

Doch es kam anders. Ohne grosse Hoffnung und mit noch viel weniger Erwartungen reiste Mitu im vergangenen Jahr nach Wimbledon - und qualifizierte sich dort völlig überraschend für das Hauptfeld. Bis zum Saisonende gewann sie fünf ITF-Turniere und erreichte ihr bestes Ranking überhaupt. Dazwischen gewann sie mit dem Grasshopper Club auch den Interclub-Titel in der Schweiz. Der Rücktritt war plötzlich kein Thema mehr.

... in den French-Open-Achtelfinal

2015 setzte die Rechtshänderin dann endgültig zum Höhenflug an. Für Mitu, die Martina Hingis und Patty Schnyder zu ihren grossen Vorbildern zählt, waren die vergangenen Wochen quasi ein «Premieren-Festival»: So gewann sie im April ihre erste Partie auf der WTA-Tour, schlug wenig später beim Fed Cup mit Eugenie Bouchard erstmals eine Top-10-Spielerin und knackte kürzlich die Top 100. Nun steht sie in Paris im Achtelfinal - und kann es wohl selbst am wenigsten glauben.

Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 30.05.15, 13:00 Uhr.

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