Vor jedem grossen Turnier stellt sich die gleiche Frage: Wer holt den Titel? Und seit Jahren werden immer die gleichen Topfavoriten genannt: Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic. Seit 2017 hat es an den Grand-Slam-Turnieren keinen anderen Sieger gegeben. Federer (3 Titel), Nadal (5) und Djokovic (4) teilten sich die grossen Triumphe untereinander auf.
Nur 6 Grand-Slam-Sieger im letzten Jahrzehnt
Im vergangenen Jahrzehnt waren es nur 6 verschiedene Spieler, die ein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnten. Stan Wawrinka, Andy Murray und Marin Cilic gesellten sich zum Top-Trio. Wobei Cilic der einzige Spieler ist, der nicht in den Top 10 gesetzt war.
Wächst jemand über sich hinaus?
Immer wieder stellt sich aber auch die Frage: Wer kann die Phalanx der «Big Three» durchbrechen? Und mittlerweile werden auch bei dieser Frage immer wieder die üblichen Verdächtigen genannt. Wie etwa Daniil Medwedew, Stefanos Tsitsipas, Alexander Zverev oder Dominic Thiem.
- Medwedew: Der 23-jährige Russe ist bei den Buchmachern hoch im Kurs. Medwedew hat mit 2019 ein fantastisches Jahr hinter sich. 4 Turniere konnte er gewinnen, 5 weitere Male stand er im Final – unter anderem an den US Open.
- Tsitsipas: Der Grieche erlebte Ende 2019 mit dem Gewinn der ATP Finals seinen Karriere-Höhepunkt. 2019 konnte er jeden der Top 3 mindestens einmal schlagen. Bei den Grand Slams bleibt die Halbfinal-Qualifikation in Melbourne vor Jahresfrist aber das einmalige Highlight.
- Zverev: Immer wieder stellt sich bei ihm die Frage, wann er endlich ein «Major»-Event gewinnen wird. An Grand Slams blieben ihm aber nur Enttäuschungen – mehr als die Viertelfinals lagen bisher nicht drin. Und: Mit 3 zum Teil klaren Niederlagen am ATP Cup ist der 22-Jährige miserabel ins Jahr gestartet.
- Thiem: Sein Grand-Slam-Turnier ist vor allem Roland Garros. Zweimal scheiterte er in Paris erst im Final an Nadal, zweimal schied er im Halbfinal aus. An den restlichen Major-Turnieren schaffte es der Österreicher nie über die Viertelfinals hinaus, im Melbourne war sogar immer spätestens im Achtelfinal Schluss.
Zudem macht der Fakt, dass sich immer einer der Top 3 in blendender Verfassung befindet, es für diese Spieler auch nicht einfacher. Djokovic beispielsweise bewies am ATP Cup mit 6 Einzel-Siegen in ebenso vielen Partien, dass er der Topfavorit auf den Titel ist. Rafael Nadal gab im Davis Cup Ende letzten Jahres keinen Satz ab und unterlag beim ATP Cup einzig Djokovic und David Goffin.
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 16.01.2020 07:34 Uhr