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Favoritin Ashleigh Barty Nach nur 21 verlorenen Games 44 Jahre des Wartens beenden?

Barty will im Frauen-Final der Australian Open überfällige Geschichte schreiben. Eine Vorschau in Daten und Fakten.

Fans und Barty jubeln
Legende: Die Fans wollen auch im Final die «Barty Party» Seit 1978 gewann keine Einheimische mehr die Australian Open. Ashleigh Barty fehlt noch ein Sieg zur Beendigung dieser Durststrecke. Reuters

Die tennisverrückten Fans in Melbourne sehnen sich danach, dass die Durststrecke endlich endet: Seit 1978 und Chris O'Neil gab es an den Australian Open im Einzel keinen Triumph mehr, seit 1980 (Wendy Turnbull) stand keine Australierin mehr im Final. Bei den Männern dauert das Warten noch länger an: Mark Edmondson ergatterte die Trophäe 1976, immerhin schaffte es Lleyton Hewitt 2005 noch ins Endspiel.

Doch nun scheint das Ende der unliebsamen Serie unmittelbar bevorzustehen. Mit der Lokalmatadorin Ashleigh Barty (WTA 1) befindet sich die Turnierfavoritin nur noch einen Sieg vom Titel entfernt. Vor dem Finalduell mit Danielle Collins (WTA 30) spielte Barty die enorme Bedeutung herunter: «Ich werde rausgehen, die Situation annehmen, lächeln und mein Bestes geben. Was passiert, passiert.»

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Archiv: Barty schlägt im Halbfinal Keys
Aus Sport-Clip vom 27.01.2022.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 23 Sekunden.

Fast so dominant wie die Williams-Sisters

Bislang brilliert die 25-Jährige im Melbourne Park, dominiert ihre Gegnerinnen nahezu nach Belieben. Dies untermauern – neben anderen interessanten Fakten – folgende Zahlen:

  • 4: So viele Direktduelle bestritten Barty und Collins bislang. 3 Mal siegte die Australierin, das letzte Duell ging indes in 2 Sätzen an Collins. Das war Anfang 2021 und ausgerechnet im australischen Adelaide.
  • 4: Nach zwei italienischen Kontrahentinnen in der 2. und 3. Runde ist Collins die 4. US-Amerikanerin in Serie, die Barty herausfordert.
  • 7: Apropos Spielerinnen aus den USA: Collins ist im 21. Jahrhundert bereits die 7. Melbourne-Finalistin aus den Vereinigten Staaten. Ansonsten schafften es in den letzten 22 Jahren nur Russland und Belgien (je 2), mehrere Spielerinnen ins Endspiel zu bringen.
  • 20: Auf dem Weg in den Final musste Barty keine einzige Top-20-Spielerin aus dem Weg räumen. Jessica Pegula war als Nummer 21 die am höchsten gerankte Widersacherin. Collins setzte sich hingegen gegen Iga Swiatek (WTA 9) durch.
  • 21: Nur gerade 21 Games verlor Barty bislang insgesamt. Noch weniger Spiele bis zum Finaleinzug an einem Major-Event verloren in diesem Jahrtausend nur Serena Williams (16 an den US Open 2013) und ihre Schwester Venus (20 an Wimbledon 2009).
  • 35: Dass sie 12 Zentimeter kleiner als Collins ist, hinderte die 1,66 Meter grosse Barty nicht daran, deutlich besser aufzuschlagen. Ihr gelangen 35 Asse, während ihre Finalgegnerin vom Samstag erst deren 24 schlug. Zudem unterliefen Collins bereits 28 Doppelfehler, nur Aryna Sabalenka (56 in 4 Spielen!) servierte in Summe noch unpräziser.
  • 366: ... Minuten oder 6:06 Stunden stand Barty auf dem Court. Da musste Collins mit 10:37 Stunden deutlich mehr arbeiten. Und: Dazu gesellen sich auch noch 3 Doppel-Partien.
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Archiv: Collins macht mit Swiatek kurzen Prozess
Aus Sport-Clip vom 27.01.2022.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 51 Sekunden.

Wie schwer der Nachteil der kürzeren Erholungspausen bei Collins wiegt, wird sich weisen. Ihr Matchplan wird auch gegen Barty lauten: mit aggressivem Powertennis die Aufschläge attackieren. Und darauf hoffen, dass ihre Landsfrau Madison Keys in Bezug auf die Australierin nicht Recht behält. Sie meinte nach dem Halbfinal-Out: «Man hat einen Gameplan im Kopf, doch Barty reagiert einfach auf alles unglaublich gut.»

SRF zwei, sportlive, 27.1.22, 9:35 Uhr;

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