- Naomi Osaka glückt im Halbfinal der Australian Open eine Machtdemonstration, nach 75 glasklaren Minuten ist sie durch.
- Die 23-fache Grand-Slam-Gewinnerin Serena Williams muss beim 3:6, 4:6 die Klasse ihrer Gegnerin neidlos anerkennen.
- Im Endspiel (Samstag, ab 9:35 Uhr live bei SRF info) ist die japanische Weltnummer 3 Favoritin gegen Jennifer Brady (USA/WTA 24).
Einen Wackler hatte Naomi Osaka doch noch im einseitigen ersten Melbourne-Halbfinal in der Rod Laver Arena. Mit einer klaren Führung im Rücken musste die 23-Jährige der um 16 Lenzen älteren Serena Williams das Break zum 4:4-Ausgleich im 2. Satz zugestehen. Gleich drei Doppelfehler unterliefen ihr beim Serviceverlust.
Die Antwort darauf fiel vehement aus: Osaka breakte die Amerikanerin sogleich wieder – und zwar zu null! Nach weiteren 4 Punktgewinnen in Folge hatte die Japanerin das Final-Ticket gelöst. Die famose Leistung der Weltnummer 3 liess die Zuschauer auf der Tribüne, die nach 5 Tagen Corona-Lockdown wieder willkommen waren, staunen.
Dabei hatte sich die bislang «down under» so überzeugende Powerfrau, Mutter einer dreieinhalbjährigen Tochter, die Möglichkeit erarbeitet, in diesen Match zurückzukehren. Bloss, um danach die Bälle nur so um die Ohren gehauen zu bekommen und bis zum finalen Verdikt nach 75 Minuten keinen Punkt mehr verbuchen zu können.
Nervösen Start schnell korrigiert
Etwas Morgenluft hatte Williams schon zu Beginn der Partie gewittert. Denn Osaka begann fahrig und stand einen Punkt vor einem 0:3-Handicap. Doch sie fand den Tritt, reihte ab dem 0:2 fünf Game-Gewinne aneinander und riss die Partie mit einem Ausrufezeichen an sich.
Die 3-fache Major-Siegerin (US Open 2018 und 2020 sowie Melbourne 2019) steht zum 4. Mal in ihrer Karriere im Endspiel auf Stufe Grand Slam. Als Verliererin musste sie noch nie vom Platz. Und beim erneuten Showdown am Samstag gegen Jennifer Brady gilt die Japanerin als diskussionslose Titelanwärterin.
Mit Tränen vor den Journalisten
Williams dagegen bleibt bei 23 Grand-Slam-Trophäen und nach wie vor hauchdünn hinter dem Allzeit-Rekord von 24 (Margaret Court). Die 39-Jährige jagt dieser Marke mittlerweile schon seit 2017 vergeblich hinterher. Die Zeit arbeitet gegen statt für sie ...
Darüber ist sich wohl auch die Ausnahmekönnerin im Klaren. Entsprechend emotional reagierte sie bei der anschliessenden Medienkonferenz, die sie schliesslich unter Tränen abbrach.