Nach einem knapp dreieinhalbstündigen Abnützungskampf gegen Gaël Monfils und einem Viersatz-Sieg in der 2. Runde der Australian Open kommt Taylor Fritz am Freitag zu seinem zweiten Duell mit Roger Federer.
Das erste fand 2016 beim Rasen-Turnier von Stuttgart statt. Der junge Amerikaner hielt sich gut, nahm Federer einen Satz ab und hatte im entscheidenden Umgang eine Breakchance. «Ich war nahe dran. Dann begann ich aber darüber nachzudenken, dass ich Federer tatsächlich schlagen könnte», erinnert sich Fritz. In der Folge habe er etwas die Konzentration verloren.
Im Vergleich zu damals hat der 21-Jährige aber neben zusätzlicher Erfahrung auf der Tour noch einen weiteren Trumpf im Ärmel. Seit letzter Saison arbeitet er mit Paul Annacone zusammen, der von 2010 bis 2013 Federers Coach war.
Paul ist ein unglaublicher Coach.
Ein Vorteil, wie die Nummer 50 der Welt findet: «Wenn Federer überhaupt irgendwelche Schwächen hat, bin ich sicher, dass Paul mir helfen kann. Er ist ein unglaublicher Coach.»
Aufschlagsgewitter und harte Grundlinienschläge
Annacone, der mit Federer zwei Siege an den World Tour Finals und den Wimbledon-Triumph 2012 feiern konnte, gilt als Verfechter eines offensiven Spiels. Mit 1,93 m Körpergrösse und einem starken Aufschlag als Basis ist sein Schützling prädestiniert, entsprechende Vorgaben umzusetzen.
Dem harten Grundlinienspiel seines Gegners möchte Federer mit viel Variation entgegentreten (siehe Video unten). Auf Grand-Slam-Stufe hat Fritz, der bereits als 18-Jähriger seinen ersten Final bestritt, noch keine grossen Stricke zerrissen. Die 3. Runde hat er zum zweiten Mal nach den US Open im letzten Jahr erreicht.