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Grand-Slam-Turniere Historisches Schweizer Duell: «Bitte keine Statistik!»

Einen rein schweizerischen Halbfinal an einem Grand-Slam-Turnier gab es bisher noch nie. Roger Federer findet es «grossartig». Stan Wawrinka will vor dem Duell gegen seinen Landsmann von Zahlenspielereien nichts wissen.

Ein Schweizer wird den Final der US Open 2015 bestreiten, so viel steht bereits fest. Wer letztlich um den Titel spielen wird, entscheidet sich am Freitag. Schafft der 5-fache Champion Federer nach 2009 wieder den Sprung ins Endspiel? Oder gelingt Wawrinka, der 2013 im Halbfinal an Novak Djokovic scheiterte, erstmals der Final-Einzug? Sowohl Federer als auch Wawrinka präsentieren sich in Topform.

Die Leute lieben ihn hier, das weiss ich.
Autor: Stan Wawrinka

Weil beide Schweizer ihre Viertelfinal-Partien zeitnah beendeten, wurden sie unmittelbar danach auf dem Platz um ihre Einschätzung gefragt. «Ich will die Statistik nicht wissen», winkte Wawrinka sofort lachend ab. Der Grund für diese Aussage wird schnell ersichtlich:

  • Im Head-to-Head steht es 16:3 für Federer.

Aber es gibt für den Lausanner durchaus auch einige Lichtblicke:

  • Das letzte Duell im Best-of-5-Format entschied Wawrinka in den Viertelfinals der French Open in Paris klar in 3 Sätzen für sich
  • Erst einmal standen Federer und Wawrinka an einem Major-Turnier gleichzeitig in den Halbfinals – an den Australian Open 2014, als Wawrinka sein erstes Grand-Slam-Turnier gewann.

Vor der Schweizer Grand-Slam-Halbfinal-Premiere dürfte Wawrinka die letzten beiden Punkte also als gutes Omen für sich beanspruchen.

Federer wittert seine Chance

Doch Federer gibt sich angriffslustig: «Es gilt für mich natürlich, Revanche für Paris zu nehmen. Ich hoffe, dass mir der schnellere Belag hilft.» Der 34-Jährige sieht einen weiteren Vorteil: «Letztes Jahr habe ich gegen Monfils im Viertelfinal 5 Sätze gespielt. Jetzt habe ich Kraft gespart, das wird mir dieses Jahr helfen, mental und physisch.»

Video
Federers brillante Vorstellung gegen Gasquet
Aus Sport-Clip vom 10.09.2015.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 43 Sekunden.

Der gegen Gasquet völlig entfesselt agierende Federer spricht der Tennis-Nation Schweiz aus dem Herzen: «Zwei Schweizer hier im Halbfinal, das ist toll für uns beide. Ich freue mich darauf.» Er hätte zwar lieber erst im Final gegen Wawrinka gespielt, doch eigentlich gäbe es ja nichts Besseres.

Wawrinka voll des Lobes

Für Wawrinka ist die Begegnung mit seinem Davis-Cup-Partner «speziell», obwohl sie schon 3 Mal in einem GS-Viertelfinal gegeneinander gespielt hätten. «Er ist der beste Spieler aller Zeiten und seit dem Sommer unglaublich gut drauf», ist Wawrinka voll des Lobes. «Die Leute lieben ihn hier, das weiss ich. Ich hoffe dennoch auf Unterstützung.»

Den Fehdehandschuh hat Wawrinka seinem Freund bereits zugeworfen. Der Lausanner wendete Federers «Sabr»-Schlag im Spiel gegen Anderson an. Dessen Erfinder nahm dies belustigt zur Kenntnis. «Wir werden nur das machen, der längste Ballwechsel wird drei Schläge lang sein.»

Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 10.09.2015, 00:20 Uhr

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