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Grand-Slam-Turniere Taktikfuchs Wawrinka: Spiel umgestellt, Partie gewonnen

Mit einer reifen Leistung hat Stan Wawrinka den wiedererstarkten Juan Martin del Potro geschlagen. 3 Faktoren gaben für den Viersatz-Sieg den Ausschlag: die Physis, das Mentale und die Taktik.

Über 2 Stunden lang begegneten sich Stan Wawrinka und Juan Martin del Potro auf Augenhöhe. Bis Mitte des 3. Satzes lieferten sich die beiden ein Duell auf Messers Schneide, das zu diesem Zeitpunkt auf beide Seiten hätte kippen können.

Doch mit dem Break zum 5:3 machte Wawrinka den entscheidenden Schritt zum Erfolg. Der Sieg über den Argentinier basiert vor allem auf 3 Faktoren:

Video
Wawrinkas wichtiges Break zum 5:3
Aus sportlive vom 08.09.2016.
abspielen. Laufzeit 34 Sekunden.

Die mentale Stärke: Der Verlust des 2. Satzes brachte Wawrinka kurz aus der Fassung. Doch der Romand fing sich wieder. Mit dem Servicedurchbruch zum 5:3 folgte auch seine bekannte Geste: Mit dem Zeigefinger an der Schläfe liess er verlauten, dass er noch da ist. Er wusste, dass er soeben einen grossen Schritt Richtung Sieg gemacht hatte.

Die Physis: Wawrinka hat bewiesen, dass er sich von seiner Verletzung, die auch zur Olympia-Absage geführt hatte, bestens erholt hat. Während sich Del Potro zwischenzeitlich an der Schulter behandeln lassen musste, untermauerte Wawrinka, dass er physisch topfit ist. Er zeigte keinerlei Anzeichen einer körperlichen Schwächephase.

Ich habe versucht, längere Ballwechsel zu spielen, ihn zum Laufen zu bringen und das Spiel zu diktieren.

Die Taktik: Nach dem Satzverlust hat der Schweizer begonnen, taktische Anpassungen vorzunehmen. Wawrinka wich etwas zurück, nahm die Bälle später und gab sich dadurch mehr Zeit. Ausserdem gelang es ihm besser, die schwächere Rückhand Del Potros anzuspielen. «Ich habe versucht, längere Ballwechsel zu spielen, ihn zum Laufen zu bringen und das Spiel zu diktieren», erklärte er nach dem Sieg.

Diese taktischen Umstellungen zahlten sich aus. Er dominierte fortan seinen Widersacher, was sich schliesslich auch in der Statistik widerspiegelte:

  • Wawrinka schlug mit 53 Winnern fast doppelt so viele Gewinnschläge wie Del Potro (28).
  • 10 Asse hatte er am Ende auf dem Konto (Del Potro 3).
  • Das Punkteverhältnis lautete 126:114 zugunsten des Schweizers.

Del Potro rückt vor

Wawrinka steht damit zum 3. Mal in den letzten 4 Jahren im Halbfinal der US Open und strebt seine 1. Endspiel-Teilnahme an. Doch auch für den unterlegenen Del Potro war es durchaus ein erfolgreicher Auftritt in New York. Der Argentinier wird in der Weltrangliste von Position 142 in die Top 65 vorrücken.

Video
Wawrinka ringt Del Potro nieder
Aus sportaktuell vom 08.09.2016.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 11 Sekunden.

Sendebezug: Laufende Berichterstattung US Open

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