Zum Inhalt springen

Header

Blick auf das Rasenfeld.
Legende: Vorteil für die ältere Spielergeneration Die Ü30-Spieler stellen die Youngsters auf dem «heiligen Rasen» deutlich in den Schatten. Keystone
Inhalt

Ü30-Quartett im Halbfinal «Altherrensport» in Wimbledon

In den Männer-Halbfinals ist Wimbledon ein geschlossener Zirkel für Spieler, die mindestens 30 Jahre auf dem Buckel haben.

«Oldies but Goldies»: Der Spruch ist abgelutscht. Aber er könnte in diesem Fall treffender nicht sein. So ist bei Wimbledon das Männerturnier in der Endphase eine exklusive Veranstaltung für Spieler mit Jahrgang 1987 oder älter.

Dies sind die Halbfinalisten, die bei ihrem kommenden Einsatz am Freitag folgendes Alter aufweisen werden:

  • John Isner (USA/ATP 10): 33 Jahre und 77 Tage
  • Kevin Anderson (RSA/ATP 8): 32 Jahre und 55 Tage
  • Rafael Nadal (Sp/ATP 1): 32 Jahre und 39 Tage
  • Novak Djokovic (Ser/ATP 21) 31 Jahre und 51 Tage

Somit stehen zum ersten Mal in der Grand-Slam-Geschichte ausschliesslich Ü30-Vertreter in der Runde der letzten Vier. Dabei ist der Leuchtturm dieser Generation, der bald 37-jährige Roger Federer, heuer schon in den Viertelfinals gescheitert. Der Baselbieter ist hinter Ken Rosewall (37 Jahre) der zweitälteste Major-Champion in der Open Era.

Dass die ältere Generation immer länger am Drücker bleibt und die nachfolgende in den Schatten stellt, entspricht einem Trend. So stand im vergangenen Jahr bei den Australian und den French Open schon 2 Mal ein Trio mit 30 Lebensjahren und mehr auf dem Buckel in den Halbfinals (seit 1968 und dem zuvor einzigen Mal war dies nie mehr der Fall gewesen). In Melbourne tanzte damals Grigor Dimitrov (25) aus der Reihe, in Paris Dominic Thiem (23).

Alt und zäh

Auf dem «heiligen Rasen» aber bleibt gar kein Platz mehr für Youngsters. Dies hat auch damit zu tun, dass auf dieser Unterlage die Erfahrung deutlich mehr ins Gewicht fällt. Despektierlich soll es keinesfalls klingen, wenn man nun von der verbliebenen «Altherrenversammlung» in Wimbledon spricht. So verfügen die Protagonisten über eine beispiellose Kondition.

  • Die Viertelfinals dauerten addiert 14 Stunden und 19 Minuten. Anderson und Federer sowie Nadal und Juan Martin del Potro (29) lieferten sich in 254 bzw. 288 Minuten die intensivsten Fights.
  • Total wurden 18 Sätze und 201 Games gespielt.

Ein Blick auf das Halbfinal-Tableau der Frauen zeichnet ein ähnliches Bild: Serena Williams ist 36, Angelique Kerber 30 und Julia Görges noch knapp 4 Monate 29 Jahre alt. Einzige Exotin ist Jelena Ostapenko (21), die in der Vorschlussrunde chancenlos blieb.

Hören Sie im Video, was Heinz Günthardt zur boomenden Ü30-Fraktion sagt:

Video
Günthardt: «Sie sind geschickter in den entscheidenden Momenten»
Aus Sport-Clip vom 12.07.2018.
abspielen. Laufzeit 40 Sekunden.

Sendehinweis

Box aufklappenBox zuklappen

Die beiden Halbfinals können Sie am Freitag ab 14 Uhr bei SRF zwei und in unserer Sport App mit Stream und Ticker mitverfolgen.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 11.07.18 14:00 Uhr

Meistgelesene Artikel