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100 Tage vor der Eröffnung Das Zittern um die Tokio-Spiele geht weiter

100 Tage vor den Olympischen Spielen sind die Herausforderungen vielfältig und die allgemeine Verunsicherung gross.

Das Damoklesschwert der Olympia-Absage hängt 100 Tage vor Beginn weiterhin über den Sommerspielen in Tokio. Bei allen Anstrengungen zur Rettung des Mega-Events reissen die Zweifel nicht ab.

Gefährliche Corona-Mutanten, unklare Schutzkonzepte und die vielerorts schleppend fortschreitende Impfkampagne: Die Probleme sind vielfältig, bei den Athleten ist die Stimmung angespannt. Und auch wenn die Spiele tatsächlich am 23. Juli eröffnet werden, wird vom alten Glanz wenig bleiben.

Vom Olympia-Flair bleibt nicht viel übrig

Die Japaner kämpfen seit Beginn der Pandemie einen schwierigen Kampf – gegen das Virus und den Olympia-Frust im eigenen Land. Die Ablehnung im Volk erreichte auch nach der historischen Verlegung um ein Jahr in Umfragen 80 Prozent.

Ein Sexismus-Skandal um den mittlerweile zurückgetretenen OK-Chef Yoshiro Mori erschütterte die olympische Bewegung. Und der prestigeträchtige Fackellauf wurde sowohl in der Millionenstadt Osaka als auch in Matsuyama abgesagt.

Spass, wie man ihn für gewöhnlich definiert, Freude und ein unbeschwertes Miteinander, Wettkämpfe zu erleben und zu geniessen, wird es nicht geben.

Die Corona-Lage im Land ist weiterhin angespannt. Erst Mitte März wurde ein zweimonatiger Notstand für den Grossraum Tokio aufgehoben. Seither steigt die Zahl der Neuinfektionen erneut spürbar an. Daher wurden die Massnahmen für die Hauptstadt wieder verschärft.

Auch wenn die Spiele nicht abgesagt werden sollten, bliebe vom Olympia-Flair wenig übrig. «Spass, wie man ihn für gewöhnlich definiert, Freude und ein unbeschwertes Miteinander, Wettkämpfe zu erleben und zu geniessen, wird es nicht geben», drückte es Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, wohl treffend aus.

100 Tage, 100 Probleme

Gerade das Thema Sicherheit sorgt bei den Sportlern für Verunsicherung. Qualifikationsevents wie der Fecht-Weltcup in Budapest oder die Hallen-EM in der Leichtathletik hatten viele Corona-Fälle zur Folge. Daneben musste eine Vielzahl von Wettkämpfen verschoben oder abgesagt werden. Der ganze Qualifikations-Prozess hinkt stark hinterher.

Auch stellen die Athleten die allgemeine Fairness in Frage, weil in den verschiedenen Ländern unterschiedlich strenge Corona-Regeln – und damit unterschiedliche Trainings-Voraussetzungen – bestehen.

100 Tage vor den Spielen scheint es so, als hätten die Organisatoren noch 100 Probleme zu lösen.

Zwei Fackelläufer.
Legende: The show must go on Selbst der Fackellauf kann nicht in normalem Umfang durchgeführt werden. imago images

SRF zwei, sportpanorama, 12.4.21, 19:00 Uhr ; 

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