Es könnte besser laufen für die niederländische Olympia-Delegation in Tokio. Statt ausgelassenem Medaillen-Jubel sorgen die «Oranje-Athleten» auf Nebenschauplätzen für Aufsehen. Ein kleiner Auszug:
- «Verseuchter» Flug aus Amsterdam
Immer mehr deutet darauf hin, dass 4 der 6 Infektionen beim Team Oranje und auch mehrere Corona-Fälle bei der tschechischen Mannschaft zum KLM-Flug KL 681 zurückverfolgt werden können, der am 17. Juli von Amsterdam gen Tokio abhob. In den Niederlanden ist längst vom «Corona-Flug» die Rede.
- Zahlreiche positive Corona-Fälle
Tennisspieler Jean-Julien Rojer musste in Quarantäne, Olympia war damit auch für seine Partner in Doppel und Mixed vorzeitig beendet. Im Ruderteam wurde Trainer Josy Verdonkschot positiv getestet, zuvor Einer-Teilnehmer Finn Florijn. Das gesamte niederländische Ruderteam begab sich in freiwillige Isolation.
- Van Vleutens Jubel-Malheur
Annemiek van Vleuten fuhr im Strassenrennen der Frauen am Sonntag über die Ziellinie, im Glauben, die Erste zu sein. Ausgelassen jubelte die Favoritin über die vermeintliche Goldmedaille. Erst wenige Sekunden nach der Zieleinfahrt wurde ihr klar, dass die Österreicherin Anna Kiesenhofer bereits seit einer ganzen Weile im Ziel war. «Ich kam mir dumm vor», so die Niederländerin im Interview.
- Van der Poels unabsichtlicher Flug
Als Top-Favorit ins Cross-Country-Rennen gestartet, endete selbiges für Mathieu Van der Poel mit einer grossen Enttäuschung. Bei einem Sprung verlor der Niederländer die Balance und stürzte. Er machte zwar noch weiter, musste später aber aufgeben. Van der Poel erklärte, dass es bei der Besichtigung noch eine Rampe gehabt habe, diese im Rennen dann aber gefehlt habe.
- Wirbel um Klage und verpasste Medaille
Das dreiköpfige niederländische Bogenschützen-Team musste sich mit der Ledermedaille zufrieden geben. Dass Sjef van den Berg mit dem entscheidenden letzten Pfeil nur eine 8 erzielte, kostete die Niederländer im kleinen Final gegen Japan Platz 3. Es war die Fortsetzung einer völlig chaotischen Saga im Vorfeld. Rick van der Ven, der bei den Spielen 2012 in London und 2016 in Rio noch Teil des Teams gewesen war, wurde kurzfristig durch den jungen Gijs Broeksma ersetzt, focht diese Entscheidung beim Verband jedoch an. «Dieser juristische Tumult hat mich emotional und mental schon belastet», sagte Van den Berg.