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Das kleine 1 x 1 des Blutdrucks
Aus Ratgeber vom 14.01.2016. Bild: Colourbox
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Gesundheit Was bedeutet eigentlich «120/80 mmHg»?

Ob der Blutdruck im grünen Bereich ist oder nicht, lässt sich mit einem günstigen Messgerät schnell und einfach feststellen. Aber was bedeuten die Werte eigentlich – und weshalb ist ein hoher Blutdruck so problematisch?

Bluthochdruck spürt man nicht. Weshalb er trotzdem schädlich ist, lässt sich mit einem einfachen Beispiel veranschaulichen: «Stellen Sie sich einen Gartenschlauch vor, bei dem das Wasser nicht am Hahn abgedreht wird, sondern vorne bei der Spritze. Der Schlauch steht dauernd unter Druck und wird mit der Zeit im Inneren lauter kleine Risse bekommen», erklärt Hausarzt Thomas Kissling.

Auf unsere Blutgefässe übertragen sind diese Ermüdungsrisse der Ort, wo heimlich, still und leise die gefährliche Arteriosklerose ihren Anfang nimmt: In den verletzten Gefässwänden beginnen sich Ablagerungen zu bilden, die das Gefäss verengen und schliesslich gar verstopfen können – mit besonders schlimmen Folgen im Bereich von Herz (Herzinfarkt) und Hirn (Schlaganfall).

Mal mehr, mal weniger Druck im Kreislauf

Im Gegensatz zum misshandelten Gartenschlauch stehen unsere Blutgefässe aber nicht dauernd unter demselben Druck. Das Blut wird vom Herz stossweise durch den Kreislauf gepumpt, was für wechselnde Druckverhältnisse sorgt. Dies wird bei der Blutdruckmessung entsprechend berücksichtigt, indem das Resultate stets aus zwei Werten besteht – mehr dazu in der Tabelle und den Videos weiter unten.

Als Idealwert gilt ein Wert von 120/80 mmHg oder tiefer. Übersteigt der korrekt gemessene Blutdruck den aktuell empfohlenen Grenzwert von 140/90 mmHg muss dies unbedingt ärztlich kontrolliert und gegebenenfalls medikamentös behandelt werden. Dr. Kissling betont: «Es ist wichtig, die Ursache einer Hypertonie abzuklären, bevor mit einer Therapie begonnen wird!»

Fachbegriffe zum Blutdruck

mmHg
mmHg («Millimeter-Quecksilbersäule») ist die in der Schweiz und der EU gebräuchliche Masseinheit für Druckangaben bei Körperflüssigkeiten, insbesondere Blut. Der Blutdruck wird dabei in Relation gesetzt zum Druck, den eine ein Millimeter hohe Quecksilbersäule ausübt.

Die historische Masseinheit hat sich gehalten, obwohl Messgeräte mit dem giftigen Quecksilber (Elementname «Hg» vom griechischen Hydrargyros, «flüssiges Silber») weitgehend aus dem Alltag verschwunden sind.

SystoleDie Systole (griechisch: «das Zusammenziehen» oder «die Kürzung») bezeichnet im Herzzyklus das Anspannen (Zusammenziehen) des Herzmuskels. Dabei wird das Blut mit hohem Druck aus den Herzkammern in den Blutkreislauf gepresst.

Bei der Blutdruckmessung ist das der erste (höhere) Messwert.

DiastoleDie Diastole (griechisch: «die Ausdehnung») steht im Herzrhythmus für die Entspannungs- und Füllungsphase. Der Herzmuskel erschlafft, die Herzkammern weiten sich aus und füllen sich mit Blut, das bei der nächsten Systole weiter in den Kreislauf gepumpt wird.

Bei der Blutdruckmessung ist das der zweite (niedrigere) Messwert.

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