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Technik Spektakuläre Webstuhl-Züglete für «anno 1914»

Damit die 1988 geschlossene Weberei Grünthal diesen Sommer für das TV-Sommerprojekt von «Schweiz aktuell» zu neuem Leben erweckt werden kann, gehen drei Webstühle im Zürcher Tösstal auf die Reise – mit Hubstapler und Spezialtransporter.

Weberei-Techniker der Webmaschinen-Sammlung Neuthal (Bäretswil) sorgen dafür, dass drei ihrer Museumsstücke unbeschadet in die Fabrik nach Bauma kommen. Wenn die Sammlung auch bloss fünf Kilometer von der ehemaligen Weberei Grünthal entfernt liegt, benötigen die Spezialisten für die Züglete beinahe einen ganzen Tag.

Video
Anno 1914: Spektakuläre Webstuhl-Züglete
Aus Schweiz aktuell vom 03.03.2014.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 27 Sekunden.

Viel Feingefühl und Geduld erforderlich

«Nicht das Gewicht macht den Transport heikel, sondern die Konstruktion der über 100-jährigen Maschinen», erklärt Max Bosshard, der die Webmaschinen-Sammlung betreut, «diese Webstühle sind sehr filigran. Die Traggurte können nur an bestimmten Orten fixiert werden, ohne dass das Gerät Schaden nimmt».

Ebenso anspruchsvoll sind die Raumverhältnisse. Da die Stühle in der ehemaligen Weberei-Fabrik durch die Fenster ins Haus hinein gehoben werden müssen, ist Millimeterarbeit angesagt. Nur mit viel Feingespür gelingt es dem Hubstapelfahrer, die Tonnen schwere Maschine durch das enge Loch zu lotsen.

Freude an der spannenden Aufgabe

Die Zügelaktion verlangt dem Team einiges ab. Trotzdem sind die pensionierten Weberei-Techniker voll in ihrem Element und freuen sich auf das grosse «Schweiz aktuell»-Sommerprojekt: «Ich finde es sehr interessant, dass mit «anno 1914» für einmal zurückgeschaut wird, wie das Leben früher war», sagt Hans Kaufmann, «denn ohne Vergangenheit gibt es auch keine Zukunft.»

Mit der Installation und dem Flottmachen der Webstühle aus der Zeit um 1900 ist die Arbeit der Techniker aber noch nicht beendet. Nach den Dreharbeiten müssen die Stühle wieder zurück in die Webmaschinen-Sammlung Neuthal geschafft werden – genauso behutsam und mit Respekt für die Hightech-Geräte der vergangenen Epoche.

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