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Kulturgeschichten im Netz Hinklicker der Woche: strickende Männer und gottlose Frauen

Unsere Kultur-Geschichten der Woche aus dem Web huldigen dem Gentleman der Gegenwart und einem glänzenden Bau-Juwel.

Ein holpriger Weg zum gewellten Bau

Selbst für Hamburger Verhältnisse ging es stürmisch zu und her, bis die Elbphilharmonie schliesslich diese Woche eröffnete. Das neue Flaggschiff im alten Hafen der Hansestadt beeindruckt mit dem perfekten Schwung.

Die Eröffnungsabend der Elbphilharmonie war – der Hochglanzfassade angemessen – schillernd. Ein «fantastischer Konzertsaal», urteilte Angela Merkel nach der fünfstündigen Feuertaufe. SRF-Musikredaktor Moritz Weber überzeugte die Akustik: «Nicht zu hallig, nicht zu trocken.»

An jeder Strassenecke schlummert Fantasie

Ein Gebüsch als Haarpracht, als Blume, als Vogel Strauss: Diese Strassenkunst fügt sich perfekt in die Umgebung ein – und lässt sie uns neu wahrnehmen:

Der Kavalier springt in die Gegenwart

Hier eine aufgehaltene Tür, dort ein Handkuss. Zugegeben: Seine klassischen Gesten sind eingerostet, der Gentleman hat Staub angesetzt. Vielleicht braucht es einige seiner Wesenszüge aber gerade heute, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Nicht als galanter Dandy, sondern als gelassener Mann von Welt, punktet der Gentleman der Gegenwart:

Pfarrerin ohne Gott

Ebenso überraschend wie ein Gentleman, der Galanterie verabscheut: eine Pfarrerin, die nicht an Gott glaubt. Und hofft, dass sie auch der Kirche die Gottesgläubigkeit ein wenig austreiben kann. Denn für Ella de Groot ist Gott keine feste Instanz. Sondern ein Denkbild, ein Gefühl – ein Appell des Lebens, der sie in Bewegung bringt.

Eine Frau, zwei Talente

Augen auf für das «Wimmeln der kleinen Welt»: Goethes Werther erkannte in Würmchen und Mücken den Allmächtigen. Ähnlich fasziniert von Raupen und Insekten war vor über 300 Jahren eine junge Frau. Maria Sibylla Merian sammelte, fütterte und zeichnete die Krabbeltiere. Sie war als Insektenforscherin anerkannt, als Zeichnerin begnadet – eine aussergewöhnliche Frau:

Maria Sibylla Merian nannte es Wissenschaft, wir erkennen in ihren Tierzeichnungen auch Kunst. Ein anderer Netzfund der Woche beweist, das es auch umgekehrt geht.

Gestrickt und gefeiert

Er selbst nennt es «Artistic Knitting». Doch skurriles Strickwerk bezeichnet wohl treffender, was Samuel Barsky fertigt. Auf handgemachten Pullis bildet er Stonehenge, Strommasten oder Schafe ab und fotografiert sich an dem Ort, der ihn zum Motiv inspirierte. Für den Catwalk sind Barskys Kreationen eher nicht geeignet. Für die solchen absurden Gestalten wohlgeneigte Netzcommunity hingegen schon: sein Hobby machte ihn zum Internetstar.

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