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Oxford-Studie Wie Social-Bots unsere Wirklichkeit verzerren und manipulieren

Alle wollen Social Media nutzen. Auch politische Akteure, die nicht vor Lügen und Manipulation zurückschrecken.

Worum geht’s?

«Es ist Zeit, dass Social-Media-Unternehmen demokratie-gerechte Strukturen schaffen», fordern Wissenschaftler einer Oxford-Studie. Facebook- und Twitter-Algorithmen begünstigten die Verbreitung von falschen Informationen und manipulierender Propaganda.

Die Forscherinnen und Forscher untersuchten Social-Media-Plattformen in neun Ländern: Brasilien, China, Deutschland, Kanada, Polen, Russland, Taiwan, Ukraine und USA.

Dabei fiel auf: Russland habe schon früh digitale Strategien entwickelt. Dort seien über 45 % der sehr aktiven Twitter-Accounts Bots. Die koordinierte Kampagne gegen den Präsidenten in Taiwan hingegen, sei nicht vollständig automatisiert gewesen. Ein Teil der über tausenden Accounts sei von Menschen bedient worden.

Aufgefallen ist auch Deutschland. Politische Bots haben dort die Bundespräsidentenwahl nur gering beeinflusst. Fake News seien dennoch ein Problem. 20 % der politischen Nachrichten auf Twitter seinen falsch, zitiert heise.de eine der Forscherinnen.

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Konkret kritisieren die Forscher Facebook und Twitter: Facebook habe zwar Massnahmen ergriffen, die Arbeit dann aber an externe Organisationen ausgelagert.

Bei Twitter bemängeln die Forscherinnen, dass es zwar ein gutes Anti-Bot-System habe, bei politischen Bot-Accounts jedoch kaum eingreife.

Ein Betty-Bossy-Rezept gegen politische Propaganda haben auch die Oxford-Forscher nicht. Dennoch sei der internationale Vergleich aufschlussreich. Er zeigte diverse Strategien gegen die digitale Manipulation sowie die Lösungsansätze und deren (Miss-)Erfolge.

Taiwan überzeugte die Forscher: Dort habe die Regierung auf die Propaganda-Kampagne mit einer «aggressiven» Kampagne für mehr Medienkompetenz und Fakten-Checks für die Öffentlichkeit reagiert.

Die Aufklärungsstrategie überrascht nicht. Die digitale Landschaft verändert sich ständig. Entsprechend ist Medienkompetenz ein laufender Prozess. Wie die Demokratie. Also: Bitte dran bleiben.

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